Düsseldorf (Reuters) - Die deutschen Maschinenbauer haben besorgt auf die Ankündigung Chinas von Exportkontrollen für bestimmte Rohstoffe zur Chip-Produktion reagiert.

Die Entscheidung Chinas, die Ausfuhr von Gallium- und Germanium-Produkten zu erschweren, sei offensichtlich eine Reaktion auf die Exportbeschränkung der USA für Hochleistungschips an China, erklärte am Mittwoch der Leiter der Brüsseler Vertretung des Branchenverbandes VDMA, Holger Kunze, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. "Es ist aber davon auszugehen, dass diese Entscheidung auch für Europa Auswirkungen haben wird." Gerade im Hinblick auf die Versorgung mit Rohstoffen sei Europa noch immer verwundbar.

Ab dem 1. August müssen Firmen in China für die Ausfuhr von Gallium- und Germanium-Produkte eine Lizenz beantragen. China ist der weltgrößte Lieferant dieser für die Herstellung von Computerchips oder Solar-Paneelen notwendigen sogenannten Seltenen Erden.

VDMA-Experte Kunze forderte eine aktive Handelspolitik, die konsequent darauf setze, neue Märkte und auch Rohstoffquellen zu erschließen. Nur so könnten die europäischen Unternehmen ihre Lieferketten diversifizieren. Dies führe aber nur zum Erfolg, wenn Freihandelsabkommen nicht überfrachtet würden mit sanktionierbaren handelsfremden Themen, wie Umwelt-, Klima- und Menschenrechts-Aspekten. "Sonst werden immer weniger Länder Abkommen mit der EU abschließen wollen." Die Maschinenbauer sind mit über einer Million Beschäftigten ein Rückgrat der deutschen Wirtschaft.

(Bericht von Tom Käckenhoff, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)