Mexiko plant, die Ollieferungen nach Kuba nach einer dreimonatigen Unterbrechung wieder aufzunehmen, wie Daten vom Mittwoch zeigen. Dies konnte dazu beitragen, die Stromausfalle und die sich verscharfende Treibstoffknappheit auf der Insel zu lindern.

Kuba braucht den Treibstoff dringend. Stromausfalle, die auf der kommunistisch regierten Insel gelegentlich auftraten, sind in den letzten Monaten zur Routine geworden, da das Land Schwierigkeiten hat, Rohol und Treibstoff von seinen grossten Lieferanten zu bekommen, und logistische Probleme die einheimische Treibstoffverteilung an seine veralteten Kraftwerke erschweren.

Das staatliche mexikanische Unternehmen Pemex hat sich seit letztem Jahr als neuer Lieferant herauskristallisiert, wie das Olunternehmen der US-Borsenaufsichtsbehorde Securities and Exchange Commission Anfang des Monats mitteilte. Es erganzt die Lieferungen aus Venezuela und liefert leichtes Rohol uber eine hundertprozentige Tochtergesellschaft an Bord der kubanischen Tankerflotte.

Der unter kubanischer Flagge fahrende Tanker Vilma ist diese Woche im mexikanischen Pajaritos angekommen und wartet darauf, in diesem Hafen zu laden, wie die Schiffsverfolgungsdaten des Finanzunternehmens LSEG zeigen. Die letzte Ollieferung von Mexiko nach Kuba erfolgte im Februar.

Seit Beginn der regelmassigen Olexporte im vergangenen Jahr hat Mexiko den Daten zufolge bis Februar durchschnittlich 21.000 Barrel pro Tag (bpd) Rohol und Flussiggas (LPG) nach Kuba geliefert.

Die Lieferungen in der zweiten Halfte des vergangenen Jahres wurden von Pemex auf etwa 400 Millionen Dollar geschatzt. Der mexikanische Prasident Andres Manuel Lopez Obrador hat erklart, dass seine Regierung Kuba nach Kraften unterstutzen wird und dass das Land unter einer unmenschlichen und ungerechten Blockade durch die Vereinigten Staaten leidet.

Die venezolanischen Ollieferungen an Kuba sind in den ersten vier Monaten dieses Jahres auf etwa 24.500 bpd gesunken, verglichen mit fast 50.000 bpd im gleichen Zeitraum des Jahres 2023.

Kubanische Beamte haben kurzlich erklart, dass die Stromausfalle aufgrund der anhaltenden Treibstoffknappheit, von Ausrustungsfehlern in den veralteten olbefeuerten Kraftwerken und von Problemen beim Transport von Treibstoff in Gebiete mit hoher Nachfrage zunehmen.

Nach offiziellen Angaben wies das Stromnetz des Landes am Mittwoch ein Defizit auf, das einem Drittel des Gesamtbedarfs entsprach. Lange Schlangen an den Tankstellen sind wieder die Regel.

Die Stromausfalle haben in letzter Zeit sogar die Hauptstadt Havanna heimgesucht, die lange Zeit von den schlimmsten Ausfallen verschont geblieben war, und die Spannungen im Wirtschafts- und Bevolkerungszentrum des Landes erhoht.

Nach Angaben des Amtes fur statistische Informationen benotigt Kuba etwa 125.000 bpd an Kraftstoffen, darunter Motorenbenzin, Diesel und Heizol fur die Stromerzeugung. Diesem Volumen steht eine inlandische Olproduktion von etwa 40.000 bpd gegenuber, so dass ein standiger Bedarf an Importen besteht.

Nach Angaben der Regierung haben die US-Sanktionen in Verbindung mit einer sich verscharfenden Wirtschaftskrise zu einem Engpass bei der Versorgung mit Treibstoff gefuhrt.