13.10.2014 |
Der Parlamentarische Staatssekretär im BMZ, Thomas Silberhorn, hat als Vertreter des deutschen Gouverneurs bei der Weltbank, Bundesminister Dr. Gerd Müller, vom 9. bis 12. Oktober an der Jahrestagung der Weltbank in Washington, D.C. teilgenommen.
Im Zentrum der Diskussionen stand die Frage, wie Wachstum und Wohlstand insbesondere den unteren Einkommensgruppen zugutekommen können. Ein weiteres beherrschendes Thema war die Ebola-Epidemie in Westafrika. Auch Strategien zur Bekämpfung des Klimawandels und die Bedeutung einer klimaverträglichen landwirtschaftlichen Entwicklung für die Armutsbekämpfung wurden prominent diskutiert. Thomas Silberhorn nahm zudem an hochrangig besetzten Paneldiskussionen zur Ernährungssicherheit und zur Zukunft der Entwicklungsfinanzierung teil.
In der offiziellen Sitzung des Development Committee, des höchsten Beschlussgremiums der Weltbank, verwies Weltbank-Präsident Jim Yong Kim gegenüber den Gouverneuren auf die bereits erzielten Fortschritte bei der Armutsbekämpfung, stellte aber auch klar, dass weiterhin große Herausforderungen bestehen blieben. Das Ziel, den Anteil der extrem Armen bis 2020 auf 9 Prozent zu reduzieren, sei ambitioniert, aber realistisch. Zur tatsächlichen Beseitigung der Armut sei aber ein verstärkter Fokus auf die unteren 40 Prozent der Einkommensgruppen in den jeweiligen Ländern erforderlich. Die Förderung geteilten Wohlstands ("shared prosperity ") ist neben der Beseitigung extremer Armut bis 2030 das zweite übergreifende Ziel der Weltbankgruppe. In diesem Rahmen gewinnen auch ökonomische und soziale Ungleichheit zusehends Aufmerksamkeit.
Weiteres zentrales Thema in Washington war die Ebola-Epidemie. Vertreter der betroffenen westafrikanischen Staaten würdigten das Engagement der Weltbank und des - zeitgleich tagenden - Internationalen Währungsfonds. Zugleich wurde deutlich, dass die sich immer mehr zuspitzende Situation weitere konzertierte und umfassende Anstrengungen der internationalen Staatengemeinschaft erfordert.
Thomas Silberhorn: "Das dramatische Ausmaß der Ebola-Epidemie und täglich steigende Zahlen von Infizierten und Todesopfern zeigen, wie wichtig ein rasches und entschlossenes Handeln der internationalen Staatengemeinschaft ist. Die Menschen in den betroffenen Ländern brauchen unsere Unterstützung mehr denn je. Die Weltbank und ihre Krisenreaktionsmechanismen können hier einen zentralen Beitrag leisten."
Bei einem bilateralen Gespräch zwischen Thomas Silberhorn und dem Staatspräsidenten von Guinea, Alpha Condé, verwies dieser noch einmal eindringlich auf die dramatische Lage in Westafrika und bat um weitere Unterstützung auch Deutschlands. Es sei insbesondere der rasche Aufbau von Krankenstationen und deren Betrieb mit medizinisch geschultem Personal erforderlich.
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