BERLIN (dpa-AFX) - Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft hat der Bundesregierung vorgeworfen, sich in der Corona-Krise einseitig beraten zu lassen. Es fehle ökonomischer Sachverstand, sagte Bundesgeschäftsführer Markus Jerger am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Bei einem Expertengespräch am Montagabend vor den Beratungen von Bund und Ländern sei keiner der fünf "Wirtschaftsweisen" dabei gewesen, sondern vor allem Virologen.

Der fünfköpfige Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung berät die Politik. Die Experten werden umgangssprachlich als die "Wirtschaftsweisen" bezeichnet.

Zur Verlängerung des Lockdowns bis Mitte Februar sagte Jerger, die Beschlüsse von Bund und Ländern stellten viele Mittelständler vor noch schwierigere Aufgaben. "Für immer mehr von ihnen stellt sich die Existenzfrage." Die Vorgaben für mehr Homeoffice überschritten die Grenze der unternehmerischen Selbstbestimmung in unzulässiger Weise. "Bevor nicht alle arbeitsrechtlichen und datenschutzrechtlichen Fragen sowie steuerliche Erleichterungen geklärt sind, kann Homeoffice nicht rechtssicher praktiziert werden."/hoe/DP/jha