BERLIN (dpa-AFX) - SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles hat den Gegnern einer großen Koalition auch in der eigenen Partei vorgeworfen, dass Sondierungsergebnis "mutwillig" schlechtzureden. "Da wird ein Ergebnis schlecht geredet von einigen, die egal, was wir verhandelt hätten, gegen die GroKo sind", sagte Nahles am Montag im Deutschlandfunk. "Das akzeptiere ich nicht, da werde ich dagegenhalten."

Ein SPD-Sonderparteitag wird am Sonntag darüber entscheiden, ob die SPD in Koalitionsverhandlungen mit der Union einsteigen wird. Sie könne als Sozialdemokratin mit einem guten Gefühl dafür werben, sagte Nahles.

Dagegen sprach sich die SPD-Linke Hilde Mattheis im ZDF-"Morgenmagazin" gegen eine Neuauflage von Schwarz-Rot aus. "Es gibt keinen generellen Politikwechsel", erklärte die Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des SPD-Forums Demokratische Linke. Mit dem Sondierungsergebnis könne die Schere zwischen Arm und Reich nicht wieder zusammengeführt werden, auch zum Problem der Altersarmut enthalte das Papier keine Antworten.

Nahles argumentierte, dass die SPD in den Sondierungen viele Erfolge erreicht habe, etwa die Absicherung des Rentenniveaus sowie die Rückkehr zur gleichteiligen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung. "Wir haben (bei der Bundestagswahl) 20,5 Prozent gehabt, und dafür haben wir sehr viel rausverhandelt", sagte Nahles./nif/DP/jha