DRESDEN (dpa-AFX) - Knapp drei Jahre nach der Grundsteinlegung nimmt Bosch seine neue Halbleiterfabrik in Dresden in Betrieb. An der digitalen Eröffnungsfeier an diesem Montag (14.30 Uhr) nehmen unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel und Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (beide CDU) teil. Geplant ist zudem eine Führung durch die neue Wafer-Fabrik und den Reinraum - coronabedingt allerdings ebenfalls virtuell. Bosch will in der sächsischen Landeshauptstadt künftig auf 300-Millimeter-Wafern Chips für das Internet der Dinge und die Automobilindustrie fertigen. Langfristig sollen rund 700 neue Arbeitsplätze entstehen. Mitte 2022 sollen die ersten Chips verkauft werden.

"In Dresden beginnt eine neue Ära der Mikroelektronik. Die neue Halbleiterfabrik, die am Montag eröffnet wird, gehört zu einer der modernsten der Welt", sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Der Bau der den Angaben zufolge ersten vollständig digitalisierten und hochvernetzten Halbleiterfabrik Europas wurde mit rund 140 Millionen Euro vom Bund gefördert. Eine starke Mikroelektronik-Industrie in Deutschland sei notwendig, um bei Zukunftstechnologien wie 5G, Künstlicher Intelligenz und automatisiertem Fahren vorn mit dabei zu sein, so Altmaier.

Bosch hat rund eine Milliarde Euro in die neue Fabrik auf einem rund 100 000 Quadratmeter großen Areal in der Nähe des Dresdner Flughafens investiert - die größte Einzelinvestition in der Bosch-Firmengeschichte. Damit wächst auch das sogenannte Silicon Saxony: Mit den großen Chipfabriken von Infineon und Globalfoundries ist Dresden bereits einer der wichtigsten Halbleiterstandorte in Europa.

"Die Eröffnung fällt auch mit einer weltweiten Knappheit und anhaltenden Nachfrage für Chips zusammen", so der Geschäftsführer von Silicon Saxony, Frank Bösenberg. Von der neuen Bosch-Fabrik sei eine Signalwirkung ausgegangen. Technologiekonzerne wie Vodafone oder Jenoptik hätten jüngst Investitionen in Dresden angekündigt./raz/DP/he