Eine heute in der Fachzeitschrift European Urology, dem offiziellen Organ der Europäischen Gesellschaft für Urologie (EAU), erschienene Arbeit weist darauf hin, dass der GnRH (Gonadotropin Releasing Hormon)-Antagonist Degarelix (Markenname: FIRMAGON®) möglicherweise das relative Risiko kardiovaskulärer Ereignisse und Sterblichkeit bei Männern mit vorbestehender Herz-Kreislauf-Erkrankung im Vergleich zu den häufig verschriebenen LHRH (Luteinisierendes Hormon Releasing Hormon)-Agonisten halbiert. Der Artikel stützt sich auf die gepoolte Analysis der Daten von 2,328 Prostatakrebs-Patienten aus sechs prospektiven, randomisierten Studien.1

Der Koautor der Studie Dr. Jan Nilsson, Abteilung für klinische Wissenschaften, Universität Lund, Schweden, kommentierte: ?Eine Studie aus jüngster Zeit legt nah, dass Herzkreislauferkrankungen bei Männern mit fortgeschrittenem Prostatakrebs zu den häufigsten Ursachen von Frühsterblichkeit gehören, nicht der Krebs selbst.2 Als Kardiologe ist es mir wichtig, dass Urologen sich dessen bei der Wahl der Behandlungsoptionen für ihre Patienten bewusst sind und das kardiovaskuläre Risiko in ihre Überlegungen einbeziehen. Analysen wie die vorliegende sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung und helfen ihnen bei der Entscheidungsfindung."

In dem Artikel mit dem Titel ?Cardiovascular Morbidity Associated with Gonadotropin Releasing Hormone Agonists and Antagonist" [Kardiovaskuläre Morbidität bei GnRH-Agonisten und einem Antagonist] wird berichtet, dass bei Männern mit vorbestehenden Herz-Kreislauferkrankungen bei Studienaufnahme 'signifikant weniger kardiale Ereignisse oder Todesfälle' bei Patienten auftraten, die mit Degarelix (6,5%) behandelt wurden, im Vergleich zu Patienten, die LHRH-Agonisten erhielten (14,7%). Ein Cox-Proportional-Hazard-Modell zeigte bei mit Degarelix behandelten Männern ein um 56 Prozent niedrigeres Risiko kardialer Ereignisse oder Sterblichkeit während des ersten Jahres der Behandlung im Vergleich zu Männern, die LHRH-Agonisten erhielten (KI 0,26-0,74, p=0,002). Die absolute Risikosenkung im ersten Jahr betrug 8,2 Prozent, woraus sich eine NNT (Number needed to treat) von 12 ergibt.

Für Männer ohne kardiovaskuläre Vorerkrankungen bei Studienaufnahme fand sich weder hinsichtlich der Gesamtmortalität noch des Auftretens kardialer Ereignisse ein Unterschied. Mäßiger Alkoholkonsum und ein niedriger Serum-Testosteronspiegel bei Studienaufnahme waren die einzigen weiteren Prädiktoren eines erniedrigten Risikos für ein kardiales Ereignis oder Herztod.

In den sechs prospektiven Studien der Analyse erhielten die Krebspatienten randomisiert eine Androgen-Deprivationstherapie (ADT) entweder in Form des GnRH-Antagonisten Degarelix (1.491) oder eines bestehenden LHRH-Agonisten (458 erhielten Goserelin und 379 Leuprolid). Bei den meisten Patienten (72%) betrug die Behandlungsdauer ein Jahr, bei den übrigen lag sie zwischen drei und sieben Monaten. Die Ausgewogenheit der beiden Behandlungsgruppen hinsichtlich der Basisparameter, z. B. Statin-Behandlung, erhöhter Blutdruck, Diabetes, Cholesterin und vorbestehende Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wurde gewährleistet. Die Analyse der kardiovaskulären Ereignisse stützte sich auf die Gesamtmortalität oder ein schwerwiegendes kardiovaskuläres Ereignis, welches als arterielles, embolisches/ thrombotisches, hämorrhagisches/ ischämisches Ereignis; Herzinfarkt oder eine andere ischämische Herzerkrankung definiert war.

Dr. Laurence Klotz, Abteilung für Urologie, University of Toronto, Ontario, Kanada, kommentierte: ?Androgen-Deprivations-Therapien spielen bei der Behandlung von Patienten mit Prostatakrebs eine wichtige Rolle. Mit zunehmender Verwendung dieser Therapien und längeren Behandlungsdauern wird uns immer klarer, was neben der eigentlichen Krebstherapie noch für die Patienten getan werden muss. Ich bin davon überzeugt, dass Erkenntnisse aus der vorliegenden Analyse Ärzten dabei helfen können, ihre mit Androgen-Deprivations-Therapie behandelten Patienten hinsichtlich ihrer Herz-Kreislauf-Gesundheit besser zu betreuen, insbesondere Patienten mit vorbestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen."

Die Autoren des Artikels merken an, dass diese Post-hoc-Analyse von prospektiven randomisierten Studien als Mittel zur Formulierung von Hypothesen zu verstehen ist und die Notwendigkeit weiterer Studien deutlich macht.

FIRMAGON® (Degarelix) wurde 2009 in der EU und in den USA zur Behandlung des fortgeschrittenen hormonabhängigen Prostatakrebses zugelassen. Heute ist das Medikament in etwa 40 Ländern der Welt erhältlich, darunter auch zunehmend in Ländern Asiens, Lateinamerikas und des Nahen Ostens.

Über FIRMAGON® (Degarelix)

FIRMAGON® unterscheidet sich aufgrund seiner chemischen Eigenschaften und des speziellen Wirkmechanismus von herkömmlichen Hormonbehandlungen. Firmagon® wird tief subkutan injiziert und führt durch GnRH-Rezeptor-Blockade in der Hypophyse zu einer raschen Senkung des Testosteronspiegels. Durch die Blockade des Rezeptors wird die Ausschüttung des luteinisierenden Hormons (LH) und des Follikel stimulierendes Hormons (FSH) verhindert, wodurch eine Senkung der Testosteronproduktion in den Hoden innerhalb von drei Tagen auf Kastrationsniveau erreicht wird. Das Wachstum von Prostatakrebs ist abhängig von Testosteron. Eine Senkung des Testosteronspiegels kann daher die Vermehrung der Krebszellen verlangsamen.

In klinischen Studien senkte FIRMAGON® die Testosteronproduktion schnell und nachhaltig.3,4,5 Mit FIRMAGON® lässt sich auch der PSA-Spiegel langfristig unter Kontrolle halten und das Risiko für das Auftreten einer PSA-Progression senken.6

In klinischen Studien wurde FIRMAGON® allgemein gut vertragen. Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören Hitzewellen, Schmerzen im Bereich der Injektionsstelle und Rötung, Gewichtszunahme, Nasopharyngitis, Müdigkeit und Rückenschmerzen.5,7

Über Prostatakrebs

Prostatakrebs ist in der westlichen Welt die häufigste Krebserkrankung beim Mann8 und in einigen Ländern die zweithäufigste Krebstodesursache bei Männern.9 Jedes Jahre werden in Europa etwa 300,000 neue Fälle von Prostatakrebs diagnostiziert.10 Weltweit erhöht sich die Zahl der Neuerkrankungen auf 670.000. Weitere Presseinformation und Benachrichtigungen zu Prostatakrebs finden Sie auf der Informationswebsite von Ferring unter www.ProstateCancerLiving.com

Über Ferring

Ferring ist eine in der Schweiz ansässige, forschungsorientierte biopharmazeutische Unternehmensgruppe, die mit ihren Spezialprodukten auf globalen Märkten vertreten ist. Das Unternehmen identifiziert, entwickelt und vermarktet innovative Produkte in den Bereichen Reproduktionsmedizin, Urologie, Gastroenterologie und Endokrinologie. Ferring unterhält eigene operative Tochtergesellschaften in 55 Ländern und vermarktet seine Produkte in über 100 Ländern. Weitere Informationen über das Unternehmen und seine Produkte finden Sie unter www.ferring.com.

© 2013 Ferring B.V.

FIRMAGON® ist eine Marke im Besitz der Ferring B.V.

Literatur:

1 Peter C. Albertson et al. Cardiovascular Morbidity Associated with Gonadotropin Releasing Hormone Agonists and an Antagonist European Urology, Volume 65, Issue 3, Pages 565-573. Available at: http://dx.doi.org/10.1016/j.eururo.2013.10.032

2 Conteduca V, DiLorenzo G, Tartaron A, Aita M. The cardiovascular risk of gonadotropin releasing hormone agonists in men with prostate cancer. An unresolved controversy. Critical Reviews in Oncology/Hematology 2013; 86:42-51

3 Klotz L et al. BJU Int 2008; 102:1531-1538

4 Firmagon (degarelix). Fachinformation (SPC). Juli 2013.

5 Tombal B et al. Eur Urol 2010; 57:836-42

6 Crawford ED et al. J Urol 2011;186(3):889-897

7 Van Poppel H et al. Abstract (23.) Euro Urol Suppl 2007;6(2):28

8 University of Iowa Hospitals and Clinics. Verfügbar unter: http://www.uihealthcare.com/topics/medicaldepartments/urology/prostatecancer/index.html [Abgerufen am 8. März 2013]

9 American Cancer Society. Verfügbar unter: http://www.cancer.org/docroot/cri/content/cri_2_4_1x_what_are_the_key_statistics_for_prostate_cancer_36.asp [Abgerufen am 8. März 2013]

10 Male Cancer.org. Verfügbar unter: http://www.malecancer.org/nnm/abouts/leaflets [Abgerufen am 8. März 2013]

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