Hotel-Investmentmarkt mit passablem Ergebnis
Frankfurt/Main (ots) - Im ersten Quartal 2021 zeigt sich, dass die Assetklasse
Hotel nach wie vor unter der anhaltenden Corona-Krise zu leiden hat. Insgesamt
lag das Investmentvolumen bei gut 520 Mio. EUR, was einem Rückgang um über 50 %
im Vergleich zum Ausnahmeergebnis des Vorjahres entspricht. Das ergibt die
Analyse von BNP Paribas Real Estate.

"Hierbei ist jedoch anzumerken, dass das Vorjahresquartal noch weitgehend
unbelastet von den Auswirkungen der Corona-Krise war, und der Hotelmarkt
gleichzeitig stark von der TLG-Übernahme durch Aroundtown profitieren konnte.
Aber auch im Vergleich zum 10-jährigen Schnitt sind Einbußen in Höhe von gut
20
Prozent zu verzeichnen", so Alexander Trobitz, Geschäftsführer und Head of Hotel
Services der BNP Paribas Real Estate GmbH. Es wird somit deutlich, dass sich
viele Investoren vor dem Hintergrund der unverändert brach liegenden Tourismus-
und Geschäftsreisemärkte weiterhin in Zurückhaltung üben. Dennoch ist der
Hotel-Investmentmarkt weit davon entfernt, in Stillstand zu verharren. Vielmehr
wurden in allen Städtekategorien und Hotelsegmenten attraktive Investment-Deals
mit zum Teil hohen Bewertungen registriert. Wenngleich der Dauer-Lockdown bei
vielen Betreibern zunehmend an die Substanz geht, bleiben Fire Sales weiterhin
die Ausnahme.

Family Offices geben den Ton an, inländische Investoren am Drücker

Während der Hotelmarkt in den Vorjahren von institutionellen Investoren
dominiert war, setzen sich aktuell Family Offices mit einem Marktanteil von 44 %
an die Spitze des Investorenrankings. Es zeigt sich, dass die derzeitige
Ausnahmesituation für strategisch denkende Investoren durchaus die Chance
bietet, schwer zugängliche Assets zu erwerben, um eine langfristige
Anlagestrategie erfolgreich umzusetzen. Die sonst oft tonangebenden Spezialfonds
kommen auf einen Marktanteil von knapp 16 %, während Versicherungen gut 14 % zum
Gesamtumsatz beitragen. Nennenswerte Umsatzanteile erzielen außerdem noch Banken
(8 %), Pensionskassen (knapp 8 %) sowie Corporates (7 %). Auf letztere entfallen
vor allem kleinere Deals, im Zuge deren meist die Repositionierung von Hotels im
ländlichen Bereich angestrebt wird.

Auch im ersten Quartal 2021 setzt sich der Trend fort, dass ein immer höherer
Anteil der Hotel-Investments von inländischen Investoren erworben wird.
Ausgehend von über 60 % im Jahr 2014, sank der Marktanteil internationaler
Investoren schrittweise auf aktuell weniger als 30 %. Dieser auffallend niedrige
Wert ist jedoch vor allem der Corona-Pandemie geschuldet, die stringente
Due-Diligence- und Transaktions-prozesse für ausländische Käufer erheblich
erschwert.

Frankfurt trotzt der Corona-Krise

Während die A-Städte im Vorjahreszeitraum dank zahlreicher Portfolio-Deals mit
738 Mio. EUR noch knapp am All-Time-High vorbeigeschrammt sind, kommen die
sieben wichtigsten Immobilienmärkte des Landes in Q1 2021 auf lediglich 242 Mio.
EUR. Besonders in Düsseldorf, Hamburg, Köln und Stuttgart, wo bislang noch keine
nennenswerten Hoteldeals registriert werden konnten, fällt die Bilanz
ernüchternd aus. Unangefochtener Spitzenreiter unter den A-Städten ist
Frankfurt, das sein Ergebnis trotz widriger Umstände um 39 % auf 125 Mio. EUR
steigern konnte. Hierzu beigetragen hat vor allem der Verkauf des
5-Sterne-Hauses Villa Kennedy von DIC Asset an Conren Land, gleichzeitig der
größte Hoteldeal des noch jungen Jahres. Auf Platz zwei folgt München mit 77
Mio. EUR (-44 %) vor Berlin, das mit einem Volumen von 40 Mio. EUR einen
Rückgang um gut 85 % zu verkraften hat. Allerdings handelte es sich bei dem
Ergebnis des Vorjahreszeitraums um ein absolutes Ausnahmeresultat, das vor allem
durch die TLG-Übernahme befeuert wurde. Grundsätzlich sind die großen
Metropolen
des Landes noch stärker von der Krise betroffen als klassische Touristenstädte
oder Naherholungsregionen, da neben dem Städtetourismus auch Geschäftsreisen
sowie Messen und Kongresse als Übernachtungsanlässe temporär weggefallen sind.

Im Vorjahreszeitraum entfielen knapp 47 % des Umsatzes auf Großtransaktionen
über 100 Mio. EUR, was mit 520 Mio. EUR ziemlich genau dem Q1-Ergnis 2021
entspricht. Im aktuellen Jahr wurde hingegen noch kein einziger Deal in dieser
Größenordnung registriert. Auch in den kleineren Größenklassen unter 25
Mio. EUR
liegt der Marktanteil absolut und prozentual deutlich niedriger als im Vorjahr.
Dafür ist in den beiden mittleren Größenklassen zwischen 25 und 100 Mio. EUR
eine hohe Marktaktivität festzustellen. Insgesamt entfielen mit fast 450 Mio.
EUR fast 86 % des Dealvolumens auf den "Mittelbau". Es zeigt sich somit auch in
Abwesenheit großer (Portfolio-) Deals, dass die Investoren trotz der
angespannten Lage auch vor signifikanten Ticketgrößen nicht zurückschrecken.

Perspektiven

"Hotels gehören nach wie vor zu den Assetklassen, die am stärksten unter den
Folgen der Corona-Krise zu leiden haben. Insbesondere in den A-Städten sind die
Auslastungsquoten mangels Städtetouristen und Geschäftsreisenden unverändert
niedrig. Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit bzgl. des weiteren Verlaufs der
Corona-Epidemie blieben viele Investoren zum Jahresauftakt an der Seitenlinie,
beobachten die Entwicklung aber wieder deutlich intensiver. Mit anziehender
Impfquote erscheint eine deutliche Erholung der weltweiten Reisemärkte im
zweiten Halbjahr nicht unwahrscheinlich, was für Betreiber und Investoren wieder
freundlichere Perspektiven eröffnen würde. Im Zuge dessen könnten auf Eis
gelegte Investmentprozesse zügig zum Abschluss gebracht werden, was sich auch in
deutlich höheren Investmentumsätzen niederschlagen würde", erläutert
Alexander
Trobitz.

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Chantal Schaum
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