Geschäftsführung stellt umfassendes Sanierungskonzept für Galeria
Kaufhof vor
   Köln/Essen (ots) - 

   - Kurzfristiger Finanzbedarf in dreistelliger Millionenhöhe
   - "Galeria Kaufhof in derzeitigem Zustand nicht überlebensfähig."
   - Deutliche Reduzierung der Kosten
   - Gemeinsame Unternehmenszentrale mit Karstadt in Essen - wichtige
     Unternehmensbereiche in Köln
   - Neue Tariflösung angestrebt

   Die Geschäftsführung des neuen Gemeinschaftsunternehmens von 
Karstadt und Galeria Kaufhof hat ein umfassendes Sanierungskonzept 
für Galeria Kaufhof erarbeitet. Am heutigen Freitag wurde erstmalig 
der Gesamtbetriebsrat und Wirtschaftsausschuss sowie im Anschluss die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die geplanten Maßnahmen 
informiert.

   Demnach müssen die Kosten bei Galeria Kaufhof nachhaltig auf ein 
wettbewerbsfähiges Niveau gesenkt werden. Denn bereits im November 
2018 musste Galeria Kaufhof durch eine Finanzspritze der SIGNA in 
signifikanter Millionenhöhe stabilisiert werden.

   Das Weihnachtsgeschäft 2018 (letztes Kalenderquartal) bei Galeria 
Kaufhof lag zudem mit einem Minus von fast vier Prozent (Filialen) 
gegenüber dem Vorjahr deutlich unter den Erwartungen. Auch das 
Online-Geschäft enttäuschte gegen den Markttrend mit einem Minus von 
fast einem Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

   Die Effekte des bereits gestarteten Sanierungsprogramms "Turn 2 
Win" reichen bei weitem nicht aus, um Kaufhof zu retten. Daher sind 
jetzt nicht nur weitere Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe 
im Frühjahr notwendig, sondern auch eine Reihe einschneidender 
Maßnahmen, um Galeria Kaufhof nachhaltig abzusichern.

   Dr. Stephan Fanderl, Geschäftsführer SIGNA Retail und CEO des 
Warenhausunternehmens: "In seinem derzeitigen Zustand ist Galerie 
Kaufhof langfristig nicht überlebensfähig. Die wirtschaftliche 
Gesundung von Karstadt Warenhaus zeigt aber, dass perspektivisch das 
Warenhausgeschäft in Deutschland insgesamt wieder erfolgreich und 
profitabel betrieben werden kann. Die bei Karstadt laufende Strategie
des vernetzten Marktplatzes der Zukunft funktioniert. Sie kann jedoch
nur auf Galeria Kaufhof ausgerollt werden, wenn dieses Unternehmen 
wieder auf einer stabilen Grundlage steht."

   Deshalb hat die Geschäftsleitung folgende Rettungs-Maßnahmen 
geplant, die zügig umgesetzt werden sollen:

   Unternehmens-Zentrale

   Wesentliche Führungs- und Verwaltungsfunktionen von Galeria 
Kaufhof werden in die Zentrale von Karstadt nach Essen verlagert.

   Dieser Schritt führt zu einer Einsparung von Sachkosten in 
Millionenhöhe, die am Standort Köln nicht realisierbar wäre, und 
erfolgt nach einstimmigem Beschluss der Eigner. Die Verwaltung und 
Führung der Warenhäuser wird dadurch erheblich an Schnelligkeit und 
Effizienz gewinnen müssen, um zukunftsfest aufgestellt zu sein. Daher
sollen nicht notwendige administrative Tätigkeiten wegfallen und 
vorhandene Doppelfunktionen sowie unnötige Hierarchieebenen abgebaut 
werden. Die Maßnahmen bedeuten eine Einsparung von etwa 1.000 
Vollzeitstellen in der Gruppe.

   Der Standort Köln bleibt ein wichtiger Standort der Gruppe. Hier 
soll ein Kompetenz-Center für Digitalisierung und eCommerce aufgebaut
werden. Auch das Off Price-Geschäft behält hier seinen Sitz.

   Zudem sollen das Gastronomie- (Le Buffet und Dinea) und 
Lebensmittelgeschäft (Karstadt Feinkost und Galeria Gourmet) am 
Standort Köln (Porz) zusammengefasst werden und auch die 
Lohnbuchhaltung soll als Teil eines künftig neuen gemeinsamen 
Personalbereiches am Standort Köln erhalten bleiben.

   Filialen Galeria Kaufhof

   Karstadt und Kaufhof erreichen gemeinsam rund 80 Prozent der 
Bevölkerung im urbanen Umfeld und die Häuser stellen zudem wertvolle 
innerstädtische Logistikstandorte dar. Dieser entscheidende 
Wettbewerbsvorteil soll weiter gestärkt werden. Es soll deshalb 
zunächst keine sanierungsbedingten Filialschließungen geben. 
Doppelstandorte bieten im Gegenteil besondere Chancen zur 
Schwerpunktbildung und Differenzierung.

   Um mehr Fokus auf die Kunden zu gewinnen, soll die 
Personalstruktur in den Filialen, in die Bereiche "Warenservice", 
"Verkauf/Beratung" und "Kasse" spezialisiert werden. Diese ist 
bereits bei Karstadt erfolgreich umgesetzt.

   Daneben soll zusammen mit den Karstadt-Filialen eine gemeinsame 
Verbundstruktur unter der Führung des neuen Vertriebs-Chefs Thomas 
Wanke gebildet werden.

   Diese Spezialisierung und der Verzicht auf administrative Aufgaben
und Hierarchieebenen sollen Personalanpassungen in Höhe von etwa 
1.600 Vollzeitstellen ermöglichen.

   Flächentarifvertrag Galeria Kaufhof wechselt umgehend den Status 
der Mitgliedschaft in den Arbeitgeberverbänden mit der Folge, dass 
die zukünftigen Entgelterhöhungen nicht ohne weiteres für Galeria 
Kaufhof Anwendung finden. Dieser Schritt, der aufgrund der 
wirtschaftlichen Schieflage des Unternehmens gegenwärtig 
alternativlos ist, bedeutet keine grundsätzliche Ablehnung von 
Tarifverträgen. Vielmehr wird in einem nächsten Schritt eine auf die 
wirtschaftliche Notsituation von Galeria Kaufhof zugeschnittene 
Tariflösung angestrebt.

   Gastronomie und Lebensmittel

   Gastronomie und Lebensmittel stellen für sich genommen sowie im 
Warenhaus wichtige Wachstumsfelder und zusätzlich Frequenzbringer für
die Warenhäuser dar, die gestärkt und strukturell schlagkräftiger 
aufgestellt werden sollen.

   Dazu sollen nach der bereits erfolgten Sanierung und Umfirmierung 
von Karstadt Feinkost die 15 Food-Abteilungen sowie der 
Lebensmittel-Einkauf von Galeria Kaufhof in Karstadt Feinkost 
eingegliedert werden. Die defizitären Lebensmittelabteilungen in 
Fulda und Düsseldorf-Wehrhahn werden geschlossen.

   Die Restaurants und die Verwaltung von Le Buffet und Dinea sollen 
zusammengeführt und ein gemeinsamer Verwaltungsstandort in Köln-Porz 
geschaffen werden.

   Saks off 5th

   Die bisherigen Ansätze im wachstumsstarken Offprice-Segment 
Look&Viel (Karstadt) sowie Saks Off 5th (HBC) werden zusammengeführt 
und neu positioniert. Ziel ist es dabei, künftig größere Anteile des 
wachsenden Offprice-Marktes auf sich zu vereinen. Damit verbunden ist
die unternehmerische Perspektive, die cross-channel-Vermarktung der 
Online- und stationären Kanäle zu forcieren. Das neue Format wird zu 
Beginn mit Shops in Warenhäusern von Karstadt und Kaufhof pilotiert.

   Karstadt Sports

   Sport ist ein Wachstumsfeld für das gesamte Unternehmen, für das 
geprüft wird, ob bestehende Filialen von Saks Off 5th weiter 
verwendet werden.

   Reisen

   Der erfolgreiche Bereich Reisen von Karstadt wird 
Wachstumsmöglichkeiten in den Kaufhof-Filialen bieten.

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