NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Dienstag trotz der Spannungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran kaum bewegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar kostete am Mittag 37,16 US-Dollar. Das waren 16 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI lag unverändert bei 36,76 Dollar.

"Die geopolitischen Spannungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran konnten den Ölpreisen somit keinen dauerhaften Auftrieb geben", kommentierte die Commerzbank die seit Jahresbeginn verhaltene Reaktion der Ölpreise. "Offensichtlich erwarten die Marktteilnehmer nicht, dass es zu Angebotsunterbrechungen kommt." Die Commerzbank schließt eine weitere Eskalation jedoch nicht aus und hält daher Preisaufschläge für gerechtfertigt.

Allerdings dürfte das Überangebot am Ölmarkt hoch bleiben, da eine Einigung auf eine geringere Fördermenge innerhalb der Opec laut Commerzbank noch unwahrscheinlicher geworden ist: "Es kann als vollkommen ausgeschlossen gelten, dass Saudi-Arabien sein Ölangebot reduziert, um Platz für iranisches Öl zu machen, wenn die Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden." Die Aufhebung der Sanktionen könnte laut Bundesaußenministerium schon in diesem Monat erfolgen.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Dienstag, dass der Korbpreis am Montag 31,79 Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 52 Cent mehr als an Silvester. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jsl/jkr