Berlin (Dow Jones)--Die österreichische Regierung kündigte an, auf europäische Kompensationen zu bestehen, falls die EU-Kommission empfehlen werde, europaweit auf den Skiurlaub zu verzichten. Dann werde man über entsprechende Ausgleichszahlungen reden müssen, sagte Finanzminister Gernot Blümel gegenüber Welt (Samstagausgabe). "Der aktuelle Vorschlag bedeutet für Österreich empfindliche wirtschaftliche Einbußen", sagte der Politiker. Ausgehend vom Umsatzersatz, wie er bei uns bereits in Auszahlung sei, wären das zwei Milliarden Euro. Wenn die EU eine Vorgabe mache, dass die Skigebiete geschlossen bleiben müssen, werden Kompensationszahlungen erwartet. Das könne entweder eine Reduktion des österreichischen Mitgliedsbeitrages um diesen Betrag oder mehr Geld aus dem Wiederaufbaufonds sein.

Der ÖVP-Politiker wirft den großen EU-Ländern vor, es sich zu einfach zu machen, wenn sie auf ein Verbot oder eine Empfehlung aus Brüssel drängen. "Unsere Volkswirtschaft ist wesentlich stärker vom Wintertourismus abhängig als Italien, Frankreich oder auch Deutschland", sagte der Finanzpolitiker zu Welt. Zudem beginne der wichtigste Teil der Wintersaison in Italien und Frankreich im Februar, daher wären sie von ihrem eigenen Vorschlag deutlich weniger stark getroffen.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl

(END) Dow Jones Newswires

November 28, 2020 05:00 ET (10:00 GMT)