ZIRNDORF (dpa-AFX) - Kurz vor Beginn der Spielwarenmesse hat der Playmobil-Hersteller geobra Brandstätter im jahrelangen Streit um einen Branchentarifvertrag für seine Beschäftigten eingelenkt. Die 2400 Mitarbeiter sollen nach einer mehrjährigen Übergangsphase wie die Beschäftigten der Kunststoff verarbeitenden Industrien bezahlt werden. Einen entsprechenden Überleitungstarifvertrag sei nun mit den Gewerkschaften vereinbart worden, teilten Arbeitgeber und Gewerkschaften am Mittwoch mit.

Nach Angaben der IG Metall, die zusammen mit der IG Bergbau, Chemie Energie (IG BCE) den Vertrag mit dem Arbeitgeberverband ausgehandelt hat, ist das aber erst der Anfang. "Bis die Mitarbeiter das Lohnniveau des regulären Branchentarifs erreichen, wird es mehrere Jahre dauern", berichtete Reiner Gehring von der IG Metall Westmittelfranken. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sollen stufenweise angepasst werden.

Die IG Metall fordert seit Jahren einen Tarifvertrag für die Mitarbeiter von geobra Brandstätter. Weil das Unternehmen aber Kunststoff und kaum Metall verarbeitet, hatte die Firmenspitze Verhandlungen mit der Metallgewerkschaft stets strikt abgelehnt. Das Unternehmen bekräftigte seine Auffassung, indem es in den Verband der Kunststoff verarbeitenden Industrie Bayern eintrat. Im vergangenen Jahr hatten Auseinandersetzungen über Betriebsratswahlen dem Unternehmen Negativ-Schlagzeilen beschert./kts/DP/tos