Zürich/Amsterdam (awp) - Der Schweizer Börsenbetreiber SIX soll laut der Nachrichtenagentur Reuters einen Kauf der Fondsplattform Allfunds erwägen. Die in Amsterdam an der Börse Euronext kotierte Allfunds sei derzeit auf der Suche nach Käufern, schrieb Reuters am Dienstag.

Die Gespräche befänden sich noch in einer frühen Phase, schrieb die Nachrichtenagentur unter Berufung auf zwei mit der Sache vertraute Personen. So solle sich das Management von Allfunds im nächsten Monat mit möglichen Bietern treffen. Ein SIX-Sprecher wollte zur Reuters-Meldung am Dienstag keine Stellung nehmen: Man kommentiere "grundsätzlich keine Marktspekulationen oder Gerüchte", erklärte er auf AWP-Anfrage.

Allerdings dürfte die Finanzierung eines solchen Kaufs für die SIX nicht einfach sein, schrieb Reuters. Die Schweizer Börsenbetreiberin hatte bereits im Dezember einen Verlust für das Jahr 2023 im Umfang von 1,0 bis 1,1 Milliarden Franken angekündigt. Zu den Gründen zählen Wertberichtigungen auf die Beteiligung der SIX am Zahlungsverkehr-Anbieter Worldline und auf den Goodwill der spanischen Börse BME.

Die Fondsplattform Allfunds war hierzulande zuletzt 2022 in den Schlagzeilen, als die kriselnde Credit Suisse zur Generierung neuer Mittel ihre Minderheitsbeteiligung an Allfunds verkaufen musste. Die mittlerweile von der UBS übernommene CS war 2019 zu einem Allfunds-Minderheitsanteil gekommen, als sie ihre eigene Fonds-Plattform InvestLab an die Allfunds Group verkauft hatte.

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