BERLIN (dpa-AFX) - "Berliner Zeitung" zu deutscher Außenpolitik:

"Deutschland hat es nach der Wiedervereinigung versäumt, sich neu zu erfinden: Als Kombination von DDR und BRD wäre ein gemeinsamer "Dritter Weg" auf der internationalen Bühne vielleicht möglich geworden - wohl auch als Nato-Mitglied, jedenfalls aber mit einer pazifistisch-realistischen Ausrichtung. Friedenspolitik hätte auch Machtpolitik sein können. Ein wirklich "unabhängiger Dritter" wäre in der angespannten geopolitischen Lage wichtig. Ist die Chance wirklich vertan? Annalena Baerbocks bisher wichtigste Akzente waren markige Sprüche gegen China. Das wird nicht einmal für eine Anpassung der deutschen Außenpolitik an die neuen Verhältnisse reichen. Es wäre im deutschen Interesse, das Abdriften in die internationale Bedeutungslosigkeit zu verhindern. Sonst könnte es eines Tages heißen: Wen kümmert es in Peking, Washington oder Moskau, wenn in Berlin ein Sack Reis umfällt?"/yyzz/DP/he