FRANKFURT (dpa-AFX) - "Frankfurter Neue Presse" zu Ende der Klebeaktionen:

"Es ist ein überfälliger Schritt. Leider ist er vermutlich weniger von Einsicht getrieben als vielmehr von Überlegungen der Aufmerksamkeitsökonomie. Lokführer und Landwirte können bundesweit so viel blockieren, dass Festkleben von Klimaschützern auf einer Straße dagegen nur noch eine Randnotiz ist. Die Demonstrationen gegen Rechtsextremisten haben den Fokus verlagert. Unsere Empörungsgesellschaft mit ihrer kurzen Aufmerksamkeitsspanne reagiert, von den sozialen Medien getrieben, nur noch auf starke, immer neue Reize. Wenn diese nicht mehr bedient werden, löst ein Thema das andere sehr schnell ab. Als Folge dessen wird der Protest ebenso oft kurzatmig wie die politische Reaktion darauf. Es bleibt nur zu hoffen, dass die beeindruckend breite Demokratie-Bewegung, die sich derzeit gegen den Rechtsextremismus richtet, nicht irgendwann dasselbe Schicksal ereilt."/DP/jha