DÜSSELDORF (dpa-AFX) - "Handelsblatt" zu wachsender Wut auf die Koalition:

"Rund 70 Prozent der Bevölkerung haben Sympathien für die Bauernproteste. Mit den Landwirten gehen Mittelständler, Handwerker und ganz normale Arbeitnehmer von Industriebetrieben auf die Straße. Alle eint das Gefühl der Ratlosigkeit, das längst in Wut über die Lage im Land umgeschlagen ist. Es geht schon lange nicht mehr allein um die Kürzung von Subventionen. Pandemie, Ukrainekrieg und Energienotstand haben die Bürgerinnen und Bürger an den Rand der Belastungsfähigkeit gebracht. Jetzt kommt ein grundsätzliches Misstrauen gegen den Staat hinzu. Das fängt beim grottenschlechten Regierungshandwerk (Heizungsgesetz, Haushaltsurteil) an und hört beim Unverständnis über steigende Preise, schlechte Bildung und eine immer weiter anwachsende Bürokratie auf. Die Liste der Enttäuschungen ließe sich fortsetzen. Beispiel Deutsche Bahn: Wenn überhaupt ein Zug fährt, dann weiß heute niemand, ob er pünktlich ankommt. Beispiel Sozialpolitik: Allein die Debatte über das Bürgergeld treibt alle um, die sich fragen, ob sich Arbeiten noch lohnt."/scp/DP/jha