PFORZHEIM (dpa-AFX) - "Pforzheimer Zeitung" zu Ostdeutschland in der Corona-Pandemie:

"Die Rufe nach mehr Einheitlichkeit bei den Corona-Maßnahmen verkennen die Realität. Es gibt keinen Grund, warum ein Land wie Sachsen, das die Pandemie derzeit gut im Griff hat, gleich handeln sollte wie Nordrhein-Westfalen, wo fast ein Drittel aller Neuinfektionen in Deutschland verzeichnet werden. Das wäre kaum zu vermitteln. Striktere Maßnahmen, für die es - noch - keinen Grund gibt, könnten noch mehr Menschen in die Arme der AfD treiben, die in vielen Ost-Ländern mittlerweile zweitstärkste Kraft ist. Sollte es dabei bleiben, dass Ostdeutschland nicht nur gut durch die Pandemie kommt, sondern auch noch besser als der Westen, könnte sich dort ein völlig neues Selbstbewusstsein entwickeln. Ein neuer Stolz auf das, was man geschafft hat. Und der Westen könnte sich mal wieder daran erinnern, dass sich ein Blick gen Osten lohnt - und zwar keiner von oben herab."/be/DP/stw