HEIDELBERG (dpa-AFX) - "Rhein-Neckar-Zeitung" zu Kabinett/Merkel:

"Im Grunde kennt sie das selbst: Mit einem Zeitungsartikel servierte Angela Merkel 1999 den damaligen CDU-Ehrenvorsitzenden Helmut Kohl ab und bahnte sich den Weg an die Macht. Markus Söder, bayerischer Ministerpräsident griff zwar nicht selbst zur Tastatur, aber auch er wählte den Weg via Zeitung, um Merkel die Grenzen ihrer noch bestehenden Macht aufzuzeigen: Jüngere Gesichter sollen ins Kabinett. Das verstanden die Meisten als Affront gegen Horst Seehofer, weil Söder als CSU-Parteichef für den 70-Jährigen sozusagen direkte politische Verantwortung trägt. Die Botschaft reicht jedoch viel weiter. Merkel ist mit ihren 65 Jahren auch nicht mehr die Jüngste. (...) Merkel ist machtpolitisch gesehen eine Amtsverweserin - in den USA würde man sagen eine "lahme Ente" - also schon halb weg. Möglicherweise zeigt die "Physikerin der Macht" für AKKs und Söders Intrige deshalb sogar Verständnis. Das wäre dann der große Unterschied zu Kohl."/yyzz/DP/he