HEIDELBERG (dpa-AFX) - "Rhein-Neckar-Zeitung" zu Schuldenbremse:

"In einer Großen Koalition haben sich Bund und Länder 2009 darauf geeinigt, in den guten Zeiten zu sparen, damit in den schlechten Zeiten ausreichend Geld vorhanden ist, um zusätzliche Lasten zu tragen. Wer hätte damals schon gedacht, dass eine schlechte Zeit auf die andere folgt? Dass Kriegsmilliarden auf Corona-Milliarden folgen. Und dass das Land darüber vergessen würde, die Infrastruktur auf Vordermann zu bringen? In der Summe der Ereignisse ist Deutschland heute nicht gut gerüstet für den digitalen Wandel, nicht für die Energiewende und erst recht nicht für die Kollateralkosten des Ukrainekrieges, die den Wirtschaftsstandort massiv schädigen. Wenn jetzt die Wirtschaftsweisen einen Umbau der Schuldenbremse fordern, gehen sie auf diese Unwägbarkeiten ein. Es stimmt zwar: Noch keine Regierung hat wirklich gespart. Doch wurde auch noch keine Wirtschaftskrise mithilfe der reinen Lehre bewältigt - dafür aber mit Pragmatismus."/yyzz/DP/he