BERLIN (Dow Jones)--Die Benzinpreise sind nach Einführung des CO2-Preises und der Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung weniger gestiegen als erwartet. Das geht aus Berechnungen des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung hervor. Infolge beider staatlichen Maßnahmen müsse sich der Benzinpreis rein rechnerisch um etwas mehr als 10 Cent je Liter erhöhen. Zum Jahreswechsel stieg der Literpreis von E10-Benzin aber lediglich um 4,7 Cent.

Bei Diesel hätte der Preis demnach um 11 Cent steigen müssen, nahm aber lediglich um 4,9 Cent pro Liter zu. Die Veränderungen hätten sich noch nicht gänzlich an den Zapfsäulen niedergeschlagen, erklärte RWI-Ressourcenexperte Manuel Frondel. "Scheinbar wurde die Erhöhung der Abgaben auf die Kraftstoffpreise bisher nicht vollständig an die Autofahrerinnen und Autofahrer weitergegeben."

Die Auswertung im Rahmen des RWI-Benzinpreisspiegels hat darüber hinaus ergeben, dass die Differenz zwischen Benzin- und Rohölpreisen während den Zeiten des ersten Corona-Lockdowns zwischen März und April besonders hoch ausfiel. Diese Differenz hat sich erst nach mehreren Monaten wieder reduziert. Im zweiten Halbjahr 2020 fiel die Differenz zwischen Benzin- und Rohölpreisen verglichen mit dem ersten Halbjahr sogar besonders niedrig aus.

Zum Jahreswechsel wurde der Mehrwertsteuersatz nach einer temporären Senkung auf 16 Prozent wieder auf das ursprüngliche Niveau von 19 Prozent angehoben. Beim CO2-Preis sind nun 25 Euro pro Tonne fällig, die die Mineralölkonzerne zahlen müssen.

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January 21, 2021 09:21 ET (14:21 GMT)