Nr.005|26.01.2016|SM|Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales

Arbeitsministerin Birgit Hesse hat am Dienstag eine positive
Bilanz der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im Jahr 2015
gezogen. 'Im Jahresdurchschnitt gab es in Mecklenburg-
Vorpommern 7,5 Prozent weniger Arbeitslose als im Jahr 2014,
das sind fast 7.000 Arbeitslose weniger', sagte Hesse.
'Erfreulich ist, dass von dem Rückgang der Arbeitslosigkeit alle
Altersgruppen profitiert haben. Sowohl bei den Jungen, der
mittleren Altersgruppe der 25 - 55-Jährigen, als auch bei den
über 55-Jährigen ist der Rückgang deutlich zu spüren. Ebenso
ist die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung bei den
Langzeitarbeitslosen gesunken. Hier ist ein Rückgang um fast
zehn Prozent zu verzeichnen.'

Die Ministerin betonte, dass auch die Zahl der
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse
gestiegen sei. 'Wenn wir die Zahlen der Jahre 2014 und 2015
vergleichen, dann hat sich die sozialversicherungspflichtige
Beschäftigung um 1,4 % erhöht - das sind ungefähr 7.500
Stellen mehr. Wir haben nun fast 560.000
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und damit den
höchsten Wert in einem Oktober', so Hesse.

Gleichzeitig stünden Land, Kommunen und die Bundesagentur
für Arbeit vor der großen Aufgabe, die in Mecklenburg-
Vorpommern bleibenden Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu
integrieren. 'Ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingen wird,
aber ich weise auch darauf hin, dass Integration alle
Lebensbereiche betrifft. Die Landesregierung hat sich dazu gut
aufgestellt und arbeitet mit der kommunalen Ebene an einem
Arbeitspapier Integration. Denn Integration findet vor Ort statt.
Damit das gelingen kann, ist der abgestimmte Einsatz vieler
unterschiedlicher Akteure im Land erforderlich', sagte Hesse.
Ausdrücklich hob Ministerin Hesse die Initiativen der
Bundesagentur für Arbeit hervor, Angebote für Migrantinnen und
Migranten bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen. 'Da viele
Flüchtlinge keine passgenauen beruflichen Kenntnisse
mitbringen, müssen rechtliche Zugänge zu Förderleistungen für
erforderliche Nachqualifizierungen oder Weiterbildungen von
Anfang an gewährleistet sein', so Hesse. Gleichzeitig warb die
Ministerin bei den Flüchtlingen dafür, sich um Qualifikation und

Fortbildung zu bemühen. 'Wer jetzt das schnelle Geld verdienen
will und lieber eine unqualifizierte Beschäftigung aufnimmt als an
der eigenen Fortbildung zu arbeiten, wird langfristig auf dem
Arbeitsmarkt in Deutschland keine Chance haben. Qualifikation
ist eine Investition in die Zukunft - vor allem für die Menschen,
die gerade erst nach Deutschland gekommen sind.'
Ministerin Hesse machte gleichzeitig deutlich, dass das Land
auch im Jahr 2016 weiter das Problem der
Langzeitarbeitslosigkeit bekämpfen werde. 'Menschen, die
schon seit langer Zeit ohne Arbeit sind, benötigen eine
besondere Betreuung und Förderung, um sie wieder fit für den
Arbeitsmarkt zu machen. Das ist nicht mit einem oder zwei
Jobangeboten getan.' In vielen Fällen liegen
Vermittlungshemmnisse wie Krankheit oder Schulden vor. Um
diesen Kreislauf zu durchbrechen wird das Land gemeinsam mit
den jeweiligen Jobcentern bestehende Projekte erweitern bzw.
neue konkrete Hilfen anbieten.

In diesem Zusammenhang seien folgende Projekte genannt:

- Das Integrationsprojekt 'Mittendrin LUP' der ibu institut für
berufsbildung und umschulung gmbh startete zum 01.01.2016.
Bis zum 30.06.2017 werden insgesamt 120 Langzeitarbeitslose
aus dem Raum Neustadt-Glewe/Parchim (im Landkreis
Ludwigslust-Parchim) bei der schrittweisen Integration in den
Arbeitsmarkt unterstützt. Die Besonderheit des Projektes ist die
Förderung älterer Langzeitarbeitsloser. Das Projekt wird
gemeinsam vom Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und
Soziales (aus Mitteln des ESF) sowie vom Jobcenter
Ludwigslust-Parchim finanziert und hat ein Gesamtprojektbudget
von 285.000 Euro.

- Das Familiencoachprojekt 'FC Sternberg' der Güstrower
Bildungshaus GmbH begann ebenfalls zum 01.01.2016. Bis zum
31.12.2017 werden insgesamt 120 Familien -
Langzeitarbeitslose Frauen und Männer sowie deren Kinder -
aus dem Raum zwischen Crivitz und Sternberg (im Landkreis
Ludwigslust-Parchim) bei der schrittweisen Integration in den
Arbeitsmarkt unterstützt. Die Besonderheit des Projektes liegt im
Angebot von Beratungs- und Hilfeangeboten auch in kleinen
Gemeinden dieses Raumes. Das Projekt wird gemeinsam vom
Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales (aus Mitteln
des ESF) sowie vom Jobcenter Ludwigslust-Parchim finanziert
und hat ein Gesamtprojektbudget von knapp 500.000 Euro.

- Das Familiencoachprojekt 'FC Hagenow - Aktiv
gemeinsam zurück ins Arbeitsleben' der BilSE-Institut für
Bildung und Forschung GmbH startete gleichfalls zum
01.01.2016. Bis zum 31.12.2017 werden insgesamt 30 Familien

- Langzeitarbeitslose Frauen und Männer sowie deren Kinder -
aus Hagenow und Umgebung (im Landkreis Ludwigslust-
Parchim) bei der schrittweisen Integration in den Arbeitsmarkt
unterstützt. Das Projekt wird gemeinsam vom Ministerium für
Arbeit, Gleichstellung und Soziales (aus Mitteln des ESF) sowie
vom Jobcenter Ludwigslust-Parchim finanziert und hat ein
Gesamtprojektbudget von 120.000 Euro.
- Das Kleinprojekt 'UBI Unterstützung und Begleitung bei
der Integration in die Gesellschaft' des Perspektive
Deutschland e.V. begann zum 01.12.2015 und läuft ein Jahr
lang. In den Stadtteilen Mueß und Zippendorf der
Landeshauptstadt Schwerin werden 10 ehrenamtlich engagierte
Einheimische Schweriner Neubürger/innen - insbesondere
geflüchtete Menschen - bei der sozialen und gesellschaftlichen
Integration unterstützen. Das Projekt wird vom Ministerium für
Arbeit, Gleichstellung und Soziales aus Mitteln des ESF in Höhe
von 8.200 Euro finanziert.

- Das Projekt 'PIA plus - Perspektive in Arbeit' der
Ausbildungsgemeinschaft Neubrandenburg e. V. läuft vom
01.08.2015 - 31.07.2016. Es handelt sich um ein
Integrationsprojekt (Zuwendung ESF: etwa 57.000 Euro)
welches gemeinsam mit dem Jobcenter MSE Nord (67.200 Euro)
umgesetzt und finanziert wird. Zwei Mitarbeiterinnen, eine
Sozialpädagogin und eine fachliche Anleiterin setzen das Projekt
um, zusätzlich begleitet von einer Psychologin aufgrund der
spezifischen Problemlagen. Eine Projektbesonderheit besteht in
der Einbeziehung der folgenden zwei Zielgruppen, mit
unterschiedlichem konzeptionellen Ansatz und abweichender
inhaltlicher Schwerpunktsetzung: Erstens der beruflichen
Integration von Langzeitarbeitslosen mit dem Schwerpunkt
psychischer und/oder gesundheitlicher Einschränkungen
(Zuweisung durch das JC, verbindliche Anwesenheitszeiten.
Zweitens die gesellschaftliche und soziale Integration von
Flüchtlingen und Asylbewerbern (Freiwilligkeit, offener
Beratungsansatz in sehr unterschiedlicher Intensität,
Kooperation mit Gemeinschaftsunterkunft NB). Bislang (nach 6
Monaten Projektlaufzeit) konnten etwa 40 Teilnehmer/-innen
unterstützt werden. Neben dem Jobcenter gehören zu den
wichtigsten Kooperationspartnern des Projekts die
Wohnungsgesellschaften, die Neubrandenburger Stadtwerke,
das Gesundheitsamt, die Caritas, der ASB, die AOK und
gesetzlich bestellte Betreuer. Für die Zielgruppe der Flüchtlinge
gehören insbesondere die Ausländerbehörde, das Sozialamt, die
Schulen, die Volkshochschule, Genres e. V. und die
verschiedenen Ärzte zu den wichtigsten Kooperationspartnern.
Im Verlauf der Maßnahme wurde zunehmend Kontakt zu
Arbeitgebern und Unternehmen aufgenommen. Derzeitig werden
geeignete Unternehmen für Praktikumsplätze im Bereich
Reinigung, Handel, Gastgewerbe, Handwerk und im
kaufmännischen Bereich akquiriert.

- 'Familiencoach Altkreis Güstrow', Träger Güstrower
Bildungshaus
Das Projekt arbeitet in einer sehr ländlichen Region und zeichnet
sich durch eine sehr aktive Begleitung der Alleinerziehenden und
Familien durch die Familiencoaches aus. 60 Familien
(jahresdurchschnittlich) sollen durch das Projekt betreut werden.
Mindestens 20 Prozent der Teilnehmer/innen sollen in eine
sozialversicherungspflichtige Tätigkeit oder in eine Ausbildung
vermittelt werden.

Das Projekt richtet sich an Familien mit Kindern, insbesondere
an alleinerziehende Mütter und Väter, die von
Langzeitarbeitslosigkeit, gravierenden Vermittlungshemmnissen
und prekären Einkommensverhältnissen betroffen sind und im
ehemaligen Landkreis Güstrow arbeitslos gemeldet sind.
Schwerpunkte sind die Orte Güstrow, Teterow / Gnoien und
Bützow.

Regierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern veröffentlichte diesen Inhalt am 26 Januar 2016 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen. Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 26 Januar 2016 12:44:03 UTC.

Das Originaldokument ist verfügbar unter: http://www.regierung-mv.de/Aktuell?id=111565&processor=processor.sa.pressemitteilung