Berlin/Amsterdam (Reuters) - Der Bund kann sich Insidern zufolge eine Beteiligung am deutschen Stromnetz des niederländischen Betreibers Tennet vorstellen.

"Eine vollständige Übernahme ist zwar vom Tisch, nicht aber eine staatliche Beteiligung", sagte ein Regierungsvertreter am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Dazu könne etwa eine Minderheitsbeteiligung gehören.

Tennet hatte zuvor unter die jahrelangen Verhandlungen über den vollständigen Verkauf seines Deutschland-Geschäfts einen Schlussstrich gezogen. Die Gespräche mit der staatlichen Förderbank KfW seien beendet worden. Die Bundesregierung habe dem niederländischen Staat mitgeteilt, "dass sie die geplante Transaktion aufgrund von Haushaltsproblemen nicht durchführen kann", teilte Tennet mit.

Der niederländische Finanzminister Steven van Weyenburg äußerte sich "enttäuscht" über das Scheitern der Verhandlungen. Es würden nun verschiedene Alternativen durchgespielt. "Tennet bereitet konkrete Optionen für einen privaten Verkauf, einen Teilverkauf oder einen Börsengang von Tennet Deutschland vor", schrieb van Weyenburg in einem Brief an das Parlament. Er fügte hinzu, dass die deutsche Regierung ihm mitgeteilt habe, dass sie solche Szenarien unterstützen werde.

(Bericht von Rene Wagner und Toby Sterling, redigiert von Sabine Wollrab - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)