FRANKFURT (dpa-AFX) - Vorstände und Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen in Deutschland sollen nach dem Willen der Regierungskommission für gute Unternehmensführung mehr Augenmerk auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit richten. "Aufgabe der Unternehmensführung ist es, die wirtschaftlichen Erfordernisse und die ökologischen und sozialen Folgen der Unternehmenstätigkeit auszutarieren", begründete der Vorsitzende der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex, Rolf Nonnenmacher, am Donnerstag die nun angestoßene Überarbeitung des Kodex.

Demnach soll der Vorstand "die mit den Sozial- und Umweltfaktoren verbundenen Risiken und Chancen für das Unternehmen sowie die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit systematisch identifizieren und bewerten". Die Unternehmensstrategie soll "darüber Auskunft geben, wie die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Ziele in einem ausgewogenen Verhältnis umzusetzen sind".

Zwar habe der Kodex bereits die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen thematisiert. Doch in der Zwischenzeit seien die Erwartungen an die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsfaktoren "sehr viel konkreter geworden", führte Nonnenmacher aus. Bis zum 11. März stehen die vorgeschlagenen Kodexänderungen zur Diskussion.

Die von der Bundesregierung 2001 eingesetzte Kommission gibt börsennotierten Unternehmen Empfehlungen für gute Unternehmensregeln und -aufsicht (Corporate Governance). Die Regeln des Deutschen Corporate Governance Kodex sind rechtlich nicht bindend./ben/DP/ngu