Größere Käufe scheuten Investoren jedoch. Der Dax schloss knapp im Plus bei 11.967,31 Punkten, der EuroStoxx50 gewann 0,1 Prozent auf 3389,62 Zähler. An der Wall Street kamen Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 ebenfalls kaum vom Fleck.

"Wir warten auf die EZB morgen und danach werden wir auf die nächste Woche und die Fed warten", sagte Anlagestrategin Sonja Marten von der DZ Bank. Dabei sei die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) die interessantere, weil eine Zinserhöhung der US-Notenbank als sicher gelte. EZB-Chef Mario Draghi werde voraussichtlich trotz der anziehenden Inflation an seinem bisherigen Kurs festhalten.

Die Beschäftigtenzahlen der privaten US-Arbeitsagentur ADP untermauerten die Erwartung der Investoren, dass die Fed angesichts der robusten US-Konjunktur die geldpolitischen Zügel anziehen wird. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, baute daraufhin seine Gewinne aus und notierte 0,3 Prozent im Plus. Im Gegenzug verbilligte sich der Euro auf 1,0543 von zuvor 1,0554 Dollar.

ADP zufolge schufen US-Firmen im Februar 298.000 neue Stellen. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Plus von 190.000 gerechnet. "Das ist der stärkste ADP-Arbeitsmarktbericht seit drei Jahren", urteilte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Der Weg für die nächste Zinserhöhung durch die Fed scheint damit endgültig frei zu sein."

ANSTEHENDE WAHLEN TREIBEN ANLEGER IN BUNDESANLEIHEN

Ein weiterer Hemmschuh für eine größere Erholung der Aktienmärkte waren die anstehenden Wahlen in Frankreich und den Niederlanden. Dort liegen jeweils europakritische Kandidaten in Umfragen auf den vorderen Plätzen. Aus diesem Grund schichteten Anleger verstärkt Geld aus französischen und niederländischen Anleihen in die als sicher geltenden deutschen Titel um. Dies ermöglichte es dem Bund, am Vormittag neue fünfjährige Papiere im Volumen von gut drei Milliarden Euro mit einer Durchschnittrendite von minus 0,45 Prozent zu verkaufen. Bei der vorangegangenen Auktion hatte sie bei minus 0,28 Prozent gelegen. Damit bezahlen Investoren dafür, dem deutschen Staat Geld leihen zu dürfen. Allerdings hatte der Bund ein Emissionsvolumen von vier Milliarden Euro angestrebt.

ADIDAS BEGEISTERT ANLEGER MIT AUSBLICK

Am Aktienmarkt waren Adidas mit 175 Euro zeitweise so teuer wie noch nie und verabschiedeten sich 9,4 Prozent höher bei 174,85 Euro in den Feierabend. Die Geschäftszahlen und der Ausblick lägen zwar über den Erwartungen, betonte Analyst Christian Salis vom Bankhaus Hauck & Aufhäuser. Der wachsende Wettbewerbsdrucks durch Under Armour oder Nike könnte die Margenziele des Sportartikel-Herstellers allerdings gefährden.

Die Titel von EdF stürzten um bis zu 9,6 Prozent ab auf ein Rekordtief von 7,78 Euro. Der französische Staat verkaufte im Rahmen der geplanten vier Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung 231,1 Millionen Vorzugsaktien des Versorgers. Im Sog von EdF gaben die deutschen Stromanbieter E.ON und RWE bis zu 3,6 Prozent nach. Der europäische Branchenindex verlor 0,3 Prozent.

An der Wall Street fielen Urban Outfitters zeitweise sogar um zehn Prozent auf ein 13-Monats-Tief von 22,87 Dollar. Umsatz und Gewinn des Modehändlers blieben mit 1,03 Milliarden Dollar und 0,55 Dollar je Aktie hinter den Markterwartungen zurück. Zahlreiche Analysten schraubten daraufhin ihre Kursziele herunter.