LONDON (dpa-AFX) - In der ersten Jahreshälfte haben Investoren so stark in Gold-ETFs investiert wie noch nie. In den ersten sechs Monaten habe es bei Wertpapieren, bei denen Gold hinterlegt wird, einen Zuwachs um 734 Tonnen gegeben, teilte der Branchenverband World Gold Council (WGC) am Dienstag in London mit. Damit sei der Zuwachs in der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise von 646 Tonnen im Jahr 2009 übertroffen worden.

Im Juni habe es bei den Gold-ETFs den siebten Monat in Folge einen Zuwachs geben, hieß es weiter. Der Anstieg in diesem Monat bezifferte der Branchenverband auf 104 Tonnen. Weltweit erreichte das Volumen der Gold-ETFs ein neues Rekordhoch von 3621 Tonnen, wie der Verband weiter mitteilte.

Im Verlauf des ersten Halbjahres ist der Goldpreis stark gestiegen. Nachdem eine Feinunze (rund 31,1 Gramm) zu Beginn des Jahres bei etwa 1500 Dollar gehandelt worden war, stieg der Preis Anfang Juli bis auf 1789 Dollar. Der Goldpreis bewegt sich damit wieder in Richtung des Rekordhochs, das im September 2011 bei 1921 Dollar erreicht worden war. In Euro gerechnet erreichte der Goldpreis bereits Mitte Mai ein neues Rekordhoch.

Als Treiber gilt die Corona-Krise, die Investoren verstärkt in sichere Anlagehäfen wie Gold geführt hat. Außerdem lockerten führende Notenbank im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie ihre Geldpolitik und stützten damit ebenfalls die Nachfrage nach dem Edelmetall./jkr/bgf/jha/