DUISBURG/KARLSRUHE (dpa-AFX) - Der Rhein hat derzeit ungewöhnlich wenig Wasser. Am Pegel Maxau in Karlsruhe wurden am Montag 3,34 Meter gemessen. Damit lag der Wasserstand des Stromes nach Angaben der Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg nur noch wenig über dem tiefsten Wert der vergangenen Jahrzehnte: Das waren am 30. Oktober 1985 3,15 Meter gewesen. In den vergangenen Wochen hatte es im Einzugsgebiet des längsten Flusses Deutschlands wenig geregnet.

Binnenschiffe können inzwischen nicht mehr voll beladen fahren. Diese Beschränkung gelte mittlerweile für fast alle Schiffe, sagte Jan Böhme vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Duisburg-Rhein am Montag. Die Fahrrinne in Duisburg habe noch eine Tiefe von 2,50 Meter - mit fallender Tendenz. "Es ist leider noch keine Besserung in Sicht", sagte der Gewässerkundler. Kleine Binnenschiffe hätten voll beladen einen Tiefgang von bis zu 2,50 Meter, große von bis zu 4,50 Meter.

Die Wasserstände fielen bereits seit Ende November. Bereits Anfang Dezember gab es erste Einschränkungen für große Schiffe. "Es ist schon ungewöhnlich für diese Jahreszeit. Sonst rechnen wir mit mittleren bis hohen Wasserständen um den Jahreswechsel herum", sagte Böhme. Allerdings sei mit solchen Wasserständen "alle paar Jahre" zu rechnen, so der Experte. Die Ladung werde nun auf mehrere kleinere Schiffe verteilt. In der Folge werde es voller auf dem Rhein.

Die Auswirkungen auf die Binnenschifffahrt bezeichnete der Vizepräsident des Binnenschifffahrts-Verbandes Roberto Spranzi als "noch nicht dramatisch". Man habe die Kapazität, das aufzufangen. "Es bleibt keine Tonne liegen." Von Allzeitrekorden seit Beginn der Aufzeichnungen sind die Werte zudem noch ein Stück entfernt. So waren nach Angaben der Hochwasserwarnzentrale im extrem trockenen Jahr 1947 in Maxau zeitweise sogar nur noch 2,55 Meter Wasser in der Fahrrinne./tob/moe/DP/jha