Savills Immobilien Beratungs-GmbH: Wohninvestmentmarkt Deutschland 2019

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Savills Immobilien Beratungs-GmbH: Wohninvestmentmarkt Deutschland 2019

06.01.2020 / 12:39
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06. Januar 2020

WOHNINVESTMENTMARKT DEUTSCHLAND 2019
Umsatzplus aufgrund von Ankäufen der Öffentlichen Hand - Transaktionen
werden weniger, aber größer

  * Transaktionsvolumen von 17,2 Mrd. Euro (+ 3 % ggü. 2018)

  * Zahl der verkauften Wohnungen sinkt um 11 % - Durchschnittspreise
    steigen um 16 % auf rund 145.000 Euro je Wohnung

  * Die Öffentliche Hand investiert mehr als zweieinhalb Mal so viel wie im
    Vorjahr

  * Anteil deutscher Käufer steigt auf über 90 % an

  * 39 % aller verkauften Wohnungen lagen in den Top-7-Städten (2018: 25 %)

  * Transaktionsvolumen von Mikro- und Studentenwohnanlagen um 60 % höher
    als im Vorjahr

Am deutschen Wohninvestmentmarkt (Transaktionen ab 50 Wohnungen) wurden im
Jahr 2019 Immobilien für etwa 17,2 Mrd. Euro gehandelt. Im
Vorjahresvergleich entspricht dies einem Anstieg um 3 %. Insgesamt
wechselten fast 118.000 Wohnungen den Eigentümer (- 11 % ggü. 2018). Die
Zahl der Transaktionen ging ebenfalls zurück (- 18 %), ihre
durchschnittliche Größe stieg jedoch um 22 % auf etwa 71 Mio. Euro.

"Zum dritten Mal in Folge überstieg das Transaktionsvolumen die Marke von 15
Mrd. Euro. Dazu trug neben den weiter gestiegenen Kapitalwerten auch ein
überdurchschnittlich hoher Anteil der Top-7-Städte bei. Fast 39 % aller
verkauften Wohnungen lagen in einer dieser Städte", konstatiert Karsten
Nemecek, Managing Director Corporate Finance - Valuation bei Savills
Germany, und fügt hinzu: "Während zusätzliche Regulierungen, insbesondere in
Berlin, für starke Verunsicherung unter Privatinvestoren gesorgt haben, hat
die Öffentliche Hand zuletzt massiv zugekauft. Auch dies hat dafür gesorgt,
dass das Vorjahresergebnis am Investmentmarkt übertroffen wurde."

Mit einem Anteil am Transaktionsvolumen von mehr als 90 % waren deutsche
Investoren abermals für das Gros des Marktgeschehens verantwortlich.
Gegenüber dem Vorjahr (Volumenanteil deutscher Käufer von 78 %) steigerten
sie ihren Marktanteil sogar noch einmal deutlich. "Die im Raum stehenden und
zum Teil von Bundesland zu Bundesland oder sogar von Kommune zu Kommune
unterschiedlichen Regulierungen dürften den Markteinstieg internationaler
Investoren erschweren. Einheimische und mit dem Markt vertraute Investoren
sind dadurch im Vorteil", interpretiert Nemecek.

Die beiden aktivsten Käufergruppen im vergangenen Jahr waren Offene
Spezialfonds und Wohnimmobilien-AGs. Auf diese Investorengruppen entfiel
rund die Hälfte des Transaktionsvolumens. Prägend für das vergangene Jahr
war indes ein deutlich stärkeres Engagement der Öffentlichen Hand. Insgesamt
erwarben Kommunen und Länder bzw. deren Wohnungsunternehmen etwa 22.700
Wohnungen für rund 3,2 Mrd. Euro. Damit war ihr Ankaufsvolumen mehr als
zweieinhalb Mal so hoch (+ 269 %) wie im Jahr 2018. Etwa 84 % des Volumens
entfielen dabei auf den Kauf von Bestandswohnungen. "In der öffentlichen
Debatte um mehr erschwinglichen Wohnraum steht vielerorts ein Ausbau von
kommunalen Wohnungsbeständen auf der Agenda", beobachtet Matti Schenk,
Senior Consultant Research Germany bei Savills, und kommentiert: "Über den
Erwerb von Bestandswohnungen lässt sich dieses Ziel zwar schneller
erreichen, doch am Angebotsmangel ändert dies nichts. Mit den rund 2,7 Mrd.
Euro, die die Öffentliche Hand im Jahr 2019 für den Kauf von
Bestandswohnungen ausgegeben hat, hätte man den Bau von vermutlich mehr als
25.000 Wohnungen auf kommunalen Grundstücken anstoßen können. Dies würde
zweifellos einen größeren Beitrag zur Entlastung der Wohnungsmärkte
leisten."

Im Hinblick auf die Struktur der Transaktionen fällt auf, dass die Zahl der
Portfoliotransaktionen um 45 % zurückging. Die Zahl von Käufen von
Projektentwicklungen blieb konstant, jedoch trugen diese Transaktionen zu
einem erheblichen Teil des Volumens bei. Insgesamt entfielen auf Käufe wie
den Erwerb des Kleyerquartiers in Frankfurt oder auch des Düsseldorfer
Glasmacherviertels rund 4,7 Mrd. Euro bzw. etwa 27 % des
Transaktionsvolumens. "Insbesondere großvolumige Quartiersentwicklungen sind
derzeit eine Art Trendthema am deutschen Immobilienmarkt", konstatiert
Schenk und erklärt: "Solche größeren Wohnquartiere mit ergänzenden
Nutzungen
versuchen den Ansprüchen an heutiges urbanes Wohnen mit kurzen Wegen und
einer Nutzungsmischung gerecht zu werden. Sie stellen somit wahrscheinlich
langfristig gefragte Wohnstandorte dar und sind bei Investoren folglich
zunehmend gefragt."

Der Investmentumsatz mit wohnwirtschaftlichen Studenten- und
Mikrowohnanlagen belief sich auf etwa 940 Mio. Euro und lag damit um 60 %
über dem Vorjahreswert. "Die Zahl der Studierenden hat im Wintersemester
2019 einen neuen Höchststand erreicht und die Zahl der Einpersonenhaushalte
steigt weiter an. Insbesondere in den Groß- und Universitätsstädten ist der
Bedarf nach kleineren Wohnungen somit nach wie vor hoch, weshalb die
Fundamentaldaten für diese Nischensegmente des Wohnungsmarktes weiterhin
positiv sind", sagt Schenk.

Für das Jahr 2020 rechnet Savills mit einem Transaktionsvolumen von erneut
über 15 Mrd. Euro. "Die auf absehbare Zeit verschobene Zinswende und der
Mangel an vergleichsweise sicheren Anlagealternativen dürften dafür sorgen,
dass weltweit noch mehr Kapital in Wohnimmobilien fließt", erwartete Nemecek
und ergänzt: "Obwohl sich die Regulierungsspirale hierzulande weiter dreht,
dürfte Deutschland aufgrund seines großen Mietwohnungsmarktes und der
entsprechend hohen Liquidität zu den gefragtesten Zielregionen gehören.
Zudem ist zu erwarten, dass die Öffentliche Hand weiterhin stark als Käufer
in Erscheinung tritt."

Den zugehörigen "Market in Minutes: Investmentmarkt Deutschland" sowie die
wesentlichen Investmentmarktkennziffern zum Herunterladen finden Sie hier:
https://www.savills.de/research_articles/260049/294343-0.

Über Savills

Savills ist eines der führenden, weltweit tätigen
Immobiliendienstleistungs-Unternehmen mit Hauptsitz und Börsennotierung in
London. Das Unternehmen wurde 1855 gegründet und blickt auf eine lange
Geschichte mit überwältigendem Wachstum zurück. Savills setzt Trends, statt
ihnen zu folgen und verfügt heute über mehr als 600 Büros und Partner in
Amerika, Europa, Afrika, dem asiatisch-pazifischen-Raum sowie dem Nahen
Osten mit über 39.000 Mitarbeitern.

In Deutschland ist Savills mit rund 200 Mitarbeitern in sieben Büros an den
wichtigsten Immobilienstandorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg,
Köln, München und Stuttgart präsent. Savills bietet seinen Kunden heute
Expertise und Markttransparenz in folgenden Bereichen an:

- Investment

- Agency

- Portfolio Investment & M&A Advisory

- Valuation

- Landlord Services

- Occupier Services

- Workplace Consulting

- Research

Eine einzigartige Kombination aus Branchenkenntnis und unternehmerischem
Denken und Handeln bietet unseren Kunden Zugriff auf Immobilienwissen von
höchster Qualität. Unsere Mitarbeiter, ihre Kreativität und ihre
Leistungsbereitschaft sind unser eigentliches Kapital - sie werden sowohl
für ihre innovativen Denkansätze als auch für ihre ausgeprägte
Verhandlungsstärke geschätzt. Savills hat sich auf einen ausgewählten
Kundenkreis spezialisiert und bietet diesen Unternehmen und Personen
hochprofessionellen Service zur Erreichung der gemeinsamen Ziele. Savills
steht synonym für eine Premiummarke und ein qualitativ hochwertiges
Serviceangebot, das Immobilien individuell betrachtet und in strategische
Beziehungen investiert.


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