Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel sagte der "Bild" laut Vorabbericht aus der Montagsausgabe, Millionenboni trotz Verlusten widersprächen jeglichem Gerechtigkeitsempfinden. Die SPD wolle deshalb in den GroKo-Verhandlungen die steuerliche Absetzbarkeit von Bonuszahlungen begrenzen. Ähnlich äußerte sich CDU-Sozialexperte Matthias Zimmer: Die Boni für Minus-Banker seien eine eigenwillige Interpretation des Grundsatzes, dass sich Leistung lohnen solle. Durch derartige Praktiken könne die Legitimität einer Wirtschaftsordnung gefährdet werden.

SPD-Chef Martin Schulz sagte, derzeit würden Bankfilialen geschlossen und Jobs gestrichen. Wenn in einer derartigen Situation Boni ausgeschüttet würden, verliere ein Unternehmen nicht nur an Ansehen. Es schade insgesamt der Solidargemeinschaft, die von Glaubwürdigkeit und Gerechtigkeit lebe.

Einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zufolge will die Deutsche Bank für 2017 trotz roter Zahlen mehr als eine Milliarde Euro Boni zahlen. Im Vorstand des Geldhauses habe es darüber eine kontroverse Debatte gegeben, berichtete die Zeitung unter Berufung auf einen hochrangigen Banker. Am Ende hätten sich die Investmentbanker mit dem Argument durchgesetzt, dass bei erneuten Bonuskürzungen die besten Leute gegangen wären. Die Deutsche Bank ließ den Bericht unkommentiert.