Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones)--Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich besorgt gezeigt über den Aufmarsch der russischen Truppen an der Grenze zur Ukraine. Er setze sich aktiv dafür ein, dass die Bemühungen zur diplomatischen Beilegung der Ukraine-Krise wieder belebt würden, wie etwa durch das von Deutschland und Frankreich moderierte Normandie-Format mit Russland und der Ukraine.

Die Krise in der Ukraine sei eine "ernste Bedrohung der Sicherheit in Europa", sagte Scholz im Bundestag. "Der Truppenaufmarsch entlang der ukrainischen Grenze muss uns Sorge machen, und er macht mir persönlich auch sehr sehr große Sorgen."

Scholz verwies auf die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland 2014, wodurch die Sicherheit verloren gegangen sei, dass Grenzen in Europa nicht mehr verschoben würden und dass die territoriale Integrität der Staaten ungefährdet bleibe. "Wir müssen zu dieser Situation wieder zurückkehren", forderte der Kanzler.

Daher sollten die Dialogformate zwischen Russland und der Europäischen Union, der Nato, den USA und der OSZE wieder genutzt werden. Auch setze er sich aktiv für eine Wiederbelebung der Normandie-Gespräche ein.

Im Westen hat der russische Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine Besorgnis ausgelöst, dass Russland die Ukraine angreifen könnte. Moskau weist diese Befürchtungen zurück.

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January 12, 2022 10:15 ET (15:15 GMT)