EDINBURGH (dpa-AFX) - Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hat London aufgefordert, die Interessen Schottlands bei den Brexit-Verhandlungen zu berücksichtigen. "Obwohl das Gericht entschieden hat, dass die britische Regierung nicht rechtlich dazu verpflichtet ist, die Regionalverwaltungen zu befragen, gibt es eine klare politische Verpflichtung dazu", sagte Sturgeon am Dienstag einer Mitteilung zufolge.

Sie kündigte an, die Abgeordneten in Edinburgh über die EU-Austrittserklärung abstimmen zu lassen. Gleichzeitig drohte sie erneut mit einem Referendum über die schottische Unabhängigkeit. Es werde immer klarer, dass Schottland seine Zukunft "in die eigene Hand nehmen muss".

Zuvor hatte das höchste britische Gericht entschieden, dass die Regierung von Premierministerin Theresa May die Zustimmung des britischen Parlaments einholen muss, bevor sie den geplanten EU-Austritt des Landes einleitet. Eine Verpflichtung, auch die Regionalparlamente in Schottland, Wales und Nordirland zu befragen, gäbe es dagegen nicht, urteilten die Richter./cmy/DP/tos