Zürich (awp) - Trotz Zinswende und Inflation bleibt der Schweizer Immobilienmarkt für Investoren immer noch attraktiv. Und den Anlegern ist heute klar: Der Klimawandel wird den hiesigen Immobilienmarkt in den nächsten Jahren wesentlich beeinflussen.

Unter Immobilien-Investoren gilt die Schweiz auch weiterhin als attraktives Land, um Investitionen in Immobilien zu tätigen. 92 Prozent der vom Beratungsunternehmen EY Befragten betrachten die Schweiz im Jahr 2023 weiterhin als attraktiven oder sehr attraktiven Standort für Immobilieninvestitionen.

Während bei der letztjährigen Umfrage 31 Prozent der Investoren den Markt als "sehr attraktiv" einschätzten, sind es in der aktuellen Umfrage sogar 33 Prozent, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Immobilien-Trendbarometer hervorgeht. Dazu wurden 48 am Schweizer Immobilienmarkt aktive Investoren befragt.

Zu den beliebtesten Investitionen auf dem Immobilienmarkt zählen laut der Befragung unverändert Wohn- und Logistik-Immobilien. Dagegen würden die Anleger mit sinkenden Preisen bei Shopping-Centern, Büros und Hotels rechnen.

"Landbanking" hat ausgedient

Gleichzeitig gingen zwei von drei Befragten davon aus, dass die anhaltend hohe Inflation die Immobilienbranche 2023 vor grosse Herausforderungen stellen werde. Eine Mehrheit der Investoren glaube, dass spekulatives "Landbanking" als Geschäftsmodell ausgedient habe.

Immerhin: Der Zinsdruck falle in der Schweiz wesentlich niedriger aus als in den Nachbarländern. Deshalb würden Immobilienfinanzierungen in der Schweiz - zumindest relativ gesehen - interessant bleiben und dem Transaktionsmarkt Stabilität verleihen, glaubt Karl Frank Meinzer, Head Real Estate Switzerland bei EY.

Klimawandel löst demografischen Wandel ab

In diesem Jahr ist der wichtigste Megatrend für den Schweizer Immobilien-Investmentmarkt nicht mehr der demographische Wandel: Die Mehrheit der Befragten (91%) sind der Ansicht, dass der Klimawandel den Schweizer Immobilienmarkt in den folgenden Jahren wesentlich beeinflussen wird.

Meinzer erinnert daran, dass ab 2024 seitens der EU ESG-Reporting zumindest für grosse Firmen verpflichtend wird. Dies könne durchaus dazu führen, dass sich die Werthaltigkeit nicht nachhaltiger Immobilien verschlechtern werde.

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