Berlin (Reuters) - Börsianer blicken überraschend wieder mit mehr Zuversicht auf die Konjunktur im Euro-Raum.

Das von der Investment-Beratungsfirma Sentix ermittelte Barometer kletterte im November auf 18,3 Zähler von 16,9 Punkten im Oktober. Es war der erste Anstieg seit Juli. Von Reuters befragte Experten hatten einen Rückgang auf 15,5 Zähler erwartet. Zwar verschlechterte sich die Lagebeurteilung der 1095 befragten Anleger und Investoren, wie aus der am Montag veröffentlichten monatlichen Umfrage hervorgeht. Allerdings stieg das Barometer für die Aussichten erstmals nach fünf Rückgängen wieder.

Lieferengpässe und die hohe Inflation machten den Unternehmen zu schaffen und sorgten für einen gewissen Bremseffekt, erläuterte Sentix. Die Anleger gingen jedoch nur von einer temporären Belastung aus und blickten daher etwas zuversichtlicher auf die nächsten sechs Monate.

"Es geht wieder aufwärts. Die Konjunkturindikatoren schaffen im Monat November einen Dreh", so Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy. Damit sei der Abwärtstrend der vergangenen Monate gebrochen. Die bislang ausbleibende Herbstbelebung finde nun etwas verspätet statt.

Für Deutschland stagnierte der Gesamtindex nochmals, die Lagewerte gaben sogar nochmals deutlich nach. Zugleich legte jedoch die Erwartungskomponente zu. "Erfreulicherweise blicken die Anleger zuversichtlicher in die Zukunft", so Geschäftsführer Hussy.