Freiburg (awp/sda) - Die Freiburger Generalstaatsanwaltschaft hat gegen den ehemaligen Präsidenten der Migros-Regionalgenossenschaft Neuenburg-Freiburg, Damien Piller, ein Strafverfahren eröffnet. Es geht um den Verdacht von ungetreuer Geschäftsbesorgung, eventuell des Betrugs, im Zusammenhang mit dem Bau von zwei Migros-Läden in Belfaux FR und La Roche FR.

Die Kanzlei der Freiburger Generalstaatsanwaltschaft bestätigte am Dienstag auf Anfrage entsprechende Informationen der "Freiburger Nachrichten" vom gleichen Tag. Nachdem die Freiburger Kantonspolizei ihre Ermittlungen abgeschlossen habe, gebe es einen ausreichenden Anfangsverdacht.

Die Untersuchung richtet sich auch gegen die ehemalige Direktorin der Migros-Regionalgenossenschaft, Marcelle Junod. Die Untersuchung in Gang gebracht hatte 2019 eine Strafanzeige des Migros-Genossenschaftsbunds in Zürich.

Geschäftsmann und Immobilienpromotor Piller wird verdächtigt, Arbeiten an den beiden Gebäuden eigenen Firmen vergeben und so 1,8 Millionen Franken eingesteckt zu haben. Für die Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung. Ob es zu einem Prozess komme, sei offen, so die Generalstaatsanwaltschaft.

Piller war auch vorgeworfen worden, bei einer Urnenabstimmung der Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg in Wahlfälschung involviert gewesen zu sein. Er bestritt dies. Die Neuenburger Staatsanwaltschaft hatte im Sommer 2020 mitgeteilt, dass rund 28'000 Stimmzettel gefälscht worden seien.

Dieser mutmassliche Betrug soll zum Scheitern des Vorschlags beigetragen haben, die Verwaltung der Genossenschaft zu entlassen.