BERLIN (Dow Jones)--Neben vielen Schwellen- und Entwicklungsländern hat auch Deutschland massive Verluste infolge des Klimawandels erlitten. In den vergangenen 20 Jahren gehörte es zu den 20 am stärksten betroffenen Ländern weltweit, wie aus dem globalen Klima-Risiko-Index der Umweltschutzorganisation Germanwatch hervorgeht. Mit insgesamt mehr als 10.700 Todesopfern - vor allem infolge von Hitzewellen - sowie wirtschaftlichen Schäden von im Schnitt 4,27 Milliarden US-Dollar (3,54 Milliarden Euro) pro Jahr liegt Deutschland darin an 18. Stelle.

Grund waren die großen Hitzewellen der Jahre 2003 und 2018, schwere Stürme und wiederholt aufgetretene "Jahrhundert-Hochwasser" an Elbe und Donau. Auf den ersten drei Plätzen des Klima-Risiko-Indexes landeten wegen wiederholter Wetterextreme Puerto Rico, Myanmar und Haiti. Dies zeige, "dass Menschen in den besonders armen Entwicklungsländern am verwundbarsten sind", erklärte Studienautor David Eckstein von Germanwatch. Es sei "erschreckend", dass es den Industriestaaten offenbar immer noch nicht gelinge, ihre Zusage an die besonders verwundbaren Staaten einzulösen, 100 Milliarden US-Dollar jährlich für Klimaschutz und-anpassung bereitzustellen.

Insgesamt sind in den Jahren 2000 bis 2019 weltweit fast 480.000 Menschen durch mehr als 11.000 Extremwetterereignisse ums Leben gekommen. Die Sachschäden summierten sich in dieser Zeit auf 2,56 Billionen US-Dollar, ein Anstieg von 50 Milliarden Dollar im Vergleich zum Vorjahres-Index. Die Daten zu den USA fehlen allerdings erstmals in einem Ranking der Organisation. Grund dafür waren Probleme mit einem Daten-Provider. Für die Analyse greift Germanwings auf Daten des Rückversicherers Munich Re sowie des Internationalen Währungsfonds (IWF) zurück.

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January 25, 2021 00:00 ET (05:00 GMT)