Frankfurt (Reuters) - Die Corona-Krise verändert den Umgang mit Geld.

Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) zahlen inzwischen viel mehr Verbraucher ihre gekauften Waren mit Karten. Jeder Fünfte wolle dies beibehalten und sein Zahlungsverhalten dauerhaft ändern. "Die Corona-Pandemie beschleunigt die Transformation und Digitalisierung des Finanz- und Bankensektors", erläuterte EY-Partner Robert Melnyk. Für die Studie wurden 1600 Verbraucher in Deutschland befragt.

Melnyk rechnet mit einer noch stärkeren Verlagerung des Zahlungsverkehrs ins Internet. Rund die Hälfte der Befragten habe angegeben, Bankgeschäfte künftig häufiger online abzuwickeln. Dies werde den FinTechs, die den traditionellen Banken bereits seit einiger Zeit Marktanteile abluchsen, einen Schub geben. "Voraussetzung ist aber, dass die Anbieter die Sicherheit im Griff haben. Ihre Finanzen wollen die Verbraucher - zu Recht - in Sicherheit wissen", sagte Melnyk.

Allerdings zeigte die Studie auch, dass die überwiegende Mehrheit der Befragten den Geschäftsbanken zunächst treu bleiben wollen. Nur sieben Prozent seien in den kommenden zwölf Monaten für einen Bankwechsel bereit. "Die klassischen Bankinstitute genießen nach wie vor einen großen Vertrauensvorsprung gegenüber den Herausforderern aus dem FichTech-Segment", sagte Melnyk. Um diesen Vorteil nicht zu verlieren, seien mehr Investitionen in Digitalisierung notwendig.