Bern (awp/sda) - Freitag, 4. November 2016

GEWINNSTEIGERUNG: Nach dem holprigen Start fasst der fusionierte Zementkonzern LafargeHolcim langsam Tritt. Zwar schrumpfte der Umsatz im dritten Quartal weiter um 10,1 Prozent auf 7,04 Milliarden Franken, aber der Gewinn übertraf dank Sparmassnahmen, billigerer Energie und Preiserhöhungen die Erwartungen. Ohne die einmaligen Kosten und Einnahmen aus der Fusion verbesserte sich der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) um 2,4 Prozent auf 1,69 Milliarden Franken. Unter dem Strich schoss der Pro-Forma-Reingewinn um über ein Drittel auf 1,1 Milliarden Franken in die Höhe. Dabei half, dass die Synergien aus der Fusion der Schweizer Holcim mit der französischen Lafarge im Juli 2015 höher ausfielen als geplant.

GEWINNEINBRUCH: Die Nachfrage nach Luxusuhren sinkt. Dies spürt auch der Konzern Richemont. Für das erste Halbjahr vermeldet der Konzern einen Einbruch beim Reingewinn von 51 Prozent auf 540 Millionen Euro. Die Umsätze mit Marken wie Cartier oder Montblanc reduzierten sich in der der Berichtswährung Euro um 12 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. In Lokalwährungen ging der Umsatz um 13 Prozent zurück. Der operative Gewinn sank um 43 Prozent auf 798 Millionen Franken im ersten Halbjahr, das per Ende September endete.

LEICHTES UMSATZPLUS: Das Telekomunternehmen UPC hat den Umsatz in der Schweiz im dritten Quartal 2016 um 0,8 Prozent auf 336 Millionen Franken gesteigert. Stärkster Treiber war erneut das Mobilfunkgeschäft. Der Bereich Mobile wuchs um über ein Viertel oder um 15'000 Abonnemente. Per Ende September hatte UPC damit 70'000 Mobilfunkabonnemente. Dagegen sank die Zahl der Abos in der Festnetztelefonie um 1000 auf 496'000. Rückläufige Zahlen gab es auch in der Sparte Fernsehen. Die Zahl der TV-Abos sank um 11'000 auf noch 1,24 Millionen Anschlüsse. Im Internetgeschäft hat das Ultrabreitband gegenüber dem Grundangebot für die Kunden weiter an Attraktivität gewonnen. Beim Ultrabreitband stieg die Zahl der Anschlüsse um 26'000 auf 540'000, während sie beim Grundangebot um den gleichen Wert auf 205'000 zurückging.

ÜBERNAHME: Der Milchverarbeiter Hochdorf hat weitere Details zur angekündigten Übernahme des Babynahrungvermarkters Pharmalys Laboratories veröffentlicht. Der finale Kaufpreis für die Transaktion bewegt sich aufgrund der heute bekannten Prognosen zwischen 135 und 170 Millionen Franken. Ein erster Teil des Kaufpreises werde in bar überwiesen und der grössere Teil davon in Form einer Pflichtwandelanleihe beglichen. Dabei dürfe die maximale Aktienanzahl schliesslich nicht grösser sein als 430'000 Stück. Ein diesen Gegenwert übersteigender Betrag würde ebenfalls in bar abgegolten. Am 24. Oktober hatte Hochdorf den Kaufvertrag unterzeichnet .

MEHR ÜBERNACHTUNGEN: Im September haben die Schweizer Hotels 0,7 Prozent oder 23'000 mehr Übernachtungen verzeichnet als im Vorjahresmonat. Der Anstieg ist vor allem inländischen Gästen und Besuchern aus Asien zu verdanken. Insgesamt verbuchte die Schweizer Hotellerie im September 3,4 Millionen Logiernächte, wie aus der Beherbergungsstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervorgeht. Mit einem Plus von 16'000 Hotelübernachtungen ist dabei die Nachfrage aus dem Inland stärker gestiegen als jene aus dem Ausland. Bei den ausländischen Gästen hat die Zahl der Buchungen um 7300 Logiernächte zugenommen. Touristen aus Asien haben für mehr Buchungen in Schweizer Hotels gesorgt (+18'000). Die Golfstaaten legten um 32'000 Logiernächte zu und wiesen damit das stärkste absolute Wachstum aller Herkunftsländer auf.

OPTIMISMUS: Die Schweizer Unternehmen haben ihre Geschäftslage im Oktober zum vierten Mal in Folge positiver beurteilt als im Vormonat. Das geht aus einem Indikator der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich hervor. Gegenüber dem Vorquartal legte das Konjunkturbarometer um 2,7 Punkte auf 12,6 zu. Gegenüber dem September beträgt der Zuwachs 1,2 Punkte. Regional betrachtet zeigt sich jedoch ein uneinheitliches Bild. Deutlich verbessert hat sich die Situation in der Nordwestschweiz. Zudem hellte sich die Geschäftslage im Tessin, in der Genferseeregion sowie in der Zentralschweiz und in der Region Zürich auf. Die Ostschweiz konnte die gute Geschäftslage des Vormonats nicht ganz behaupten. Nur in der Region Espace Mittelland trübte sich die Geschäftslage ein.

STARTSCHUSS: Bundespräsident Johann Schneider-Ammann hat am Donnerstag in Mexiko-Stadt den Startschuss für die schweizerisch-mexikanische Handelskammer gegeben. Der Zeitpunkt ist kein Zufall. Die beiden Länder verhandeln derzeit über eine Erneuerung ihres Freihandelsabkommens. Mexiko war bis jetzt einer der wenigen G20-Staaten, in dem die Schweiz noch keine Handelskammer betrieb. Dabei ist das Land nach Brasilien der zweitwichtigste Handelspartner der Schweiz in Lateinamerika. Seit der Unterzeichnung des EFTA-Freihandelsabkommens im Jahr 2001 hat sich der Austausch von Waren und Dienstleistungen verdreifacht. Mehr als 400 Schweizer Unternehmen sind mittlerweile in Mexiko tätig Das gegenseitige Handelsvolumen betrug im vergangenen Jahr 3,4 Milliarden Dollar.

STEIGERUNG: BMW hat auch im dritten Quartal Absatz, Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Im vergangenen Quartal verkaufte der bayrische Konzern mehr als 583'000 Autos und damit gut 7 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Der Umsatz stieg - wie von den meisten Analysten erwartet - um 4,6 Prozent auf 23,36 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um 1,1 Prozent auf 2,38 Milliarden zu - hier machten sich die Investitionen in neue Modelle bemerkbar. Der Gewinn schnellte dennoch um 15,3 Prozent hoch auf 1,82 Milliarden Euro.

PREISVERFALL: Dem deutschen Spezialchemiekonzern Evonik machen Preisrückgänge für wichtige Produkte weiter zu schaffen. Der Umsatz sank im dritten Quartal um sechs Prozent auf 3,164 Milliarden Euro, der operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) brach um elf Prozent auf 578 Millionen Euro ein. Der Konzerngewinn nach Minderheiten stieg indes durch geringere Belastungen aus Sondereinflüssen auf 223 (Vorjahr: 188) Millionen Euro. Evonik schnitt damit etwas besser ab als Analysten erwartet hatten. Sie hatten mit einem Umsatz von 3,137 Milliarden Euro und einem bereinigten Ebitda von 556 Millionen Euro gerechnet.

ARBEITSMARKT: Vor der mit Spannung erwarteten US-Wahl hält der Boom am Arbeitsmarkt an. Private Firmen und der Staat schufen im Oktober insgesamt 161'000 Stellen. Fachleute hatten mit 175'000 gerechnet. Die Erwerbslosenquote fiel leicht auf 4,9 Prozent. Damit ist praktisch Vollbeschäftigung erreicht - eines der erklärten Ziele der US-Notenbank Fed. Diese dürfte nun im Dezember erstmals seit einem Jahr den Leitzins anheben. Seit Ende 2015 liegt dieser in einer Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent. Vor einer Zinserhöhung will die Fed noch einige Hinweise sehen, dass es auf dem Weg zu Vollbeschäftigung und stabilen Preisen vorangeht.

ERFOLGREICH: Die Kaffeerestaurant-Kette Starbucks hat ihren Gewinn im vergangenen Quartal deutlich gesteigert. Verglichen mit dem Vorjahreswert legte der Überschuss um 23 Prozent auf 801 Millionen Dollar zu. Die Erlöse kletterten um 16 Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar. Laut Finanzchef Scott Maw war es das profitabelste Quartal der mehr als 24-jährigen Unternehmensgeschichte. Die Verkäufe in etablierten Filialen, die seit mindestens 13 Monaten am Markt sind, wuchsen weltweit um vier Prozent. Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr (bis Anfang Oktober) steigerte Starbucks die Erlöse um elf Prozent auf 21,3 Milliarden Dollar.

UMSATZRÜCKGANG: Preisdruck in Europa und der starke Dollar haben dem Ketchup-Hersteller Kraft Heinz einen Umsatzrückgang eingebrockt. Die Erlöse seien im dritten Quartal um 1,5 Prozent auf 6,27 Milliarden Dollar gesunken, teilte der im vergangenen Jahr aus der Fusion der Nahrungsmittel-Giganten Kraft und H.J. Heinz entstandene Konzern mit. Auch sei das Unternehmen weiter dabei, seine Produkte zu verbessern, erklärte Firmenchef Bernardo Hees. Kraft Heinz steht unter Druck, mehr frischere Produkte in seine Angebotspalette aufzunehmen. Unter dem Strich stand in dem Quartal ein Gewinn von 842 Millionen Dollar. Vor Jahresfrist war es noch ein Verlust von 168 Millionen Dollar.

SCHWACH: Der Actionkamera-Spezialist GoPro hat kurz vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft ein sehr schwaches Quartal erlebt. Der Umsatz fiel im Jahresvergleich um 40 Prozent auf 240,6 Millionen Dollar. Es gab einen Verlust von 104 Millionen Dollar nach schwarzen Zahlen von 18,8 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. GoPro stellte im September ein neues Kamera-Modell und seine erste Drohne vor. Sie sollen den Umsatz im Weihnachtsquartal auf 600 bis 650 Millionen Dollar hochtreiben. Das bisher beste Vierteljahr schaffte GoPro Ende 2014 mit 634 Millionen Dollar. GoPro ist ein Pionier im Geschäft mit Actionkameras für Sportler oder Abenteurer. Dem Unternehmen macht die verstärkte Konkurrenz durch andere Anbieter und Smartphones zu schaffen.

GEWINNZONE: Bessere Geschäfte in den USA und in Asien haben dem japanischen Autozulieferer Takata etwas Entlastung im Airbag-Skandal verschafft und wieder einen Gewinn beschert. Von April bis September verdiente Takata 160 Millionen. Ein Jahr zuvor war noch ein Verlust von knapp 50 Millionen Euro angefallen. Takata braucht für den Ersatz der defekten Airbags, die zu tödlichen Unfällen führen können, dringend Geld. In diesem Zusammenhang wurden weltweit mehr als 100 Millionen Autos in die Werkstätten beordert. Bislang tragen die Autobauer den Grossteil der Kosten für den Austausch. Weltweit werden mindestens 16 Todesfälle mit den defekten Takata-Airbags in Verbindung gebracht.

AUF EINKAUFSTOUR: Die chinesische Wanda-Gruppe setzt ihre Einkaufstour in Hollywood fort: Sie hat für rund eine Milliarde Dollar die US-Produktionsfirma Dick Clark gekauft, welche die "Golden Globes" und andere grosse TV-Shows für das US-Fernsehen produziert. Das Unternehmen von Wang Jianlin, einem der reichsten Männer Chinas, will zu einem der grösstem Unterhaltungskonzerne des Welt avancieren. Die Gruppe ist bereits der grösste Kinobetreiber der Welt. Der Umsatz an den Kinokassen in China, wo Wanda die grösste Kinokette betreibt, hat im vergangenen Jahr um fast 50 Prozent zugelegt. Wanda hatte im vergangenen Jahr für gut eine Milliarde Euro den Zuger Sportvermarkter Infront übernommen.

IM AUFWIND: Nach der Flaute im Sommer wegen der Furcht vor Anschlägen hat sich der Flugreisebetrieb rund um den Globus wieder erholt. Der Passagierverkehr legte im September binnen Jahresfrist um sieben Prozent zu und damit so kräftig wie seit sieben Monaten nicht mehr. Vor allem in der Asien-Pazifik-Region und in Nahost lief es besser, wie der internationale Branchenverband IATA mitteilte. Hier verbuchten die Airlines den vierten Monat in Folge das stärkste Wachstum. Aber auch in den anderen Regionen habe es ein Plus von jeweils über vier Prozent gegeben. Wegen der Anschläge in Europa wie dem Attentat auf den Brüsseler Flughafen waren Touristen aus Übersee ferngeblieben. Zudem mieden Reisende aus Europa wegen Sicherheitsbedenken Ferienziele wie die Türkei, Nordafrika und die Golfstaaten.