Bitcoin ist wieder in den Schlagzeilen, nachdem er auf ein neues Rekordhoch gestiegen ist, während viele der wichtigsten Zentralbanken der Welt beginnen, den Weg für Zinssenkungen zu ebnen, allerdings nur, wenn sich die Inflation benimmt.

Die Investitionsströme in Kryptowährungen, die Inflationszahlen aus den USA, China und Großbritannien sowie die möglicherweise marktbewegenden Neuwahlen in Portugal werden in der kommenden Woche auf dem Prüfstand stehen.

Lewis Krauskopf in New York, Li Gu in Shanghai und Dhara Ranasinghe, Elizabeth Howcroft und Amanda Cooper in London geben Ihnen einen Überblick über die globalen Märkte in dieser Woche.

1/BOOMENDE BITCOIN

Bitcoin hat ein neues Allzeithoch von über 69.000 $ erreicht und ist damit wieder dort, wo er im November 2021 war, als die Kurse niedrig waren und "Blockchain" und "Web3" in aller Munde waren.

Auf diesen Boom im Jahr 2021 folgte ein "Krypto-Winter", der von Konkursen und Zusammenbrüchen der größten Kryptounternehmen geprägt war, die Millionen von Menschen aus der Tasche zogen. Mehrere Krypto-Manager wurden strafrechtlich belangt und die Regulierungsbehörden warnten verstärkt vor den Risiken.

Aber das scheint eine neue Welle von Geldern nicht abgeschreckt zu haben, die in den Markt fließen. Niemand weiß mit Sicherheit, was die Gewinne antreibt, obwohl Analysten auf die Milliarden von Dollar verweisen, die in die in diesem Jahr aufgelegten Spot-Bitcoin-ETFs in den USA geflossen sind.

Krypto-Fans sagen, dass die Branche gereift ist, aber Zentralbanker und Regulierungsbehörden sind immer noch misstrauisch. Jetzt fragen sich die Anleger: Wie viel größer kann es noch werden und ist es dieses Mal anders?

2/EYE ON CPI

Der am Dienstag in den USA veröffentlichte Inflationsbericht könnte dazu beitragen, eine der wichtigsten Fragen zu beantworten, die über den Märkten schwebt: Wann kann die US-Notenbank mit einer Zinssenkung beginnen?

Es wird erwartet, dass der Verbraucherpreisindex für Februar um 0,4% steigen wird, nachdem der Verbraucherpreisindex im Januar schneller als erwartet um 0,3% gestiegen war.

Die Anleger haben die Erwartungen für die Anzahl der Zinssenkungen im Jahr 2024 zurückgeschraubt, da sie sich Sorgen machen, dass die Stärke der Wirtschaft die Inflation wieder anheizen könnte. Der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, sagte in den letzten Tagen vor dem Kongress, dass Zinssenkungen im Laufe dieses Jahres "wahrscheinlich immer noch angemessen" sein werden, wenn die Beamten mehr Vertrauen in den stetigen Rückgang der Inflation gewinnen.

Da die Gewinnsaison der Unternehmen im vierten Quartal zu Ende geht, stehen die Wirtschafts- und Inflationsdaten im Vorfeld der nächsten Fed-Sitzung im März im Mittelpunkt.

3/ERÖFFNUNGSTAG ENTTÄUSCHUNG

Nach der Eröffnung des einwöchigen Nationalen Volkskongresses in China feierten die Anleger keine Partys. Peking kündigte zwar ein stabiles und erwartungsgemäßes Wachstumsziel von 5% für das Jahr 2024 an, legte aber nicht dar, welche Konjunkturmaßnahmen es ergreifen würde, um die Wirtschaft anzukurbeln.

Der kränkelnde Immobiliensektor könnte sich eher verschlechtern als verbessern, da die Anleihen des staatlichen Bauträgers Vanke stark abverkauft wurden. Die Preise für neue Eigenheime könnten in diesem Jahr weiter fallen, da die Stützungsmaßnahmen bisher kaum Wirkung gezeigt haben. Die neuesten Daten werden am 15. März erwartet.

Es besteht potenziell Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik, denn obwohl die chinesischen Zinsen im Vergleich zu den USA bereits niedrig sind, bedeutet das deflationäre Umfeld, dass die realen Zinsen sinken könnten. Die Inflationsdaten am 9. März werden neue Hinweise darauf geben, wie lange dieser Trend anhalten wird.

4/PAY DAY

Die britische Wirtschaft ist knapp an einer Rezession vorbeigeschrammt, da die Wirtschaftstätigkeit in einem gesunden Tempo expandiert und die Verbraucher ernsthaft in die Geschäfte gehen - trotz der Zinsen, die sich auf einem 16-Jahres-Hoch befinden, und der anhaltenden Inflation.

Die Bank of England macht sich weniger Sorgen um das Wachstum und konzentriert sich vielmehr auf die Inflation. Auf dem Arbeitsmarkt gibt es Anzeichen für eine Beruhigung. In den drei Monaten bis Januar sind die offenen Stellen zum 19. Mal in Folge gesunken. Aber die Unternehmen haben immer noch Schwierigkeiten, Mitarbeiter zu finden und zu halten. Auch der hohe Anteil an Langzeitkranken macht den Arbeitgebern zu schaffen.

Die für die BoE wichtigen Durchschnittslöhne haben sich im Dezember auf 6,2% verlangsamt. Das ist das langsamste Wachstum seit über einem Jahr, aber nicht langsam genug, um die Entscheidungsträger davon zu überzeugen, dass die Zinsen eher früher als später sinken müssen. Die Daten vom 12. März könnten diese Meinung ändern.

5/NICHTS ZU SEHEN IN PORTUGAL?

Am Sonntag findet in Portugal die zweite vorgezogene Wahl innerhalb von zwei Jahren statt. In der Vergangenheit hätte eine solche Unsicherheit und politische Instabilität die Anleger verunsichert.

Dennoch ist der Aufschlag, den sie für portugiesische Anleihen gegenüber deutschen Anleihen mit Top-Rating verlangen, mit rund 134 Basispunkten so niedrig wie seit einem Jahr nicht mehr. Die Stimmung gegenüber portugiesischen Anleihen (und Südeuropa) ist positiv.

Die Ratingagentur S&P Global hat gerade das Rating Portugals von "BBB+" auf "A-" angehoben. Sie verweist auf die verbesserten Aussichten für die Verschuldung und sagt, dass ein Regierungswechsel daran nichts ändern dürfte.

Ist dies also eine Wahl, bei der es nichts zu sehen gibt? Nicht ganz.

Es ist unwahrscheinlich, dass die Wahl am Sonntag einen klaren Sieger hervorbringt. Es wird erwartet, dass die rechtsextreme Chega 15%-20% der Stimmen erhält und damit möglicherweise zum Königsmacher wird.

Mit Blick auf die EU-weiten Wahlen im Juni ist der wachsende Erfolg der extremen Rechten und die Auswirkungen des Populismus ein Thema, das man im Auge behalten sollte.