Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Wachstum der Euroraum-Arbeitskosten verlangsamt sich stark

Der Anstieg der Arbeitskosten im Euroraum hat sich im ersten Quartal 2021 stark verlangsamt. Nach Mitteilung von Eurostat lagen die Arbeitskosten um 1,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals, nachdem sie im vierten Quartal 2020 um 2,8 Prozent zugelegt hatten.

Elderson: Banken erfüllen EZB-Erwartungen hinsichtlich Klimarisiken nicht

Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) direkt beaufsichtigten Banken des Euroraums erfüllen die von der EZB kommunizierten Erwartungen zum Umgang mit Klimarisiken nach Aussage von EZB-Direktor Frank Elderson nicht. Elderson sagte laut veröffentlichtem Redetext bei einer Konferenz, zwar hätten nahezu alle Institute Pläne für die Berücksichtigung dieser Risiken, doch sei das Bild insgesamt eher enttäuschend. "Keine der von uns beaufsichtigten Banken erfüllt alle unsere Erwartungen", sagte Elderson.

Ifo senkt deutsche BIP-Prognose 2021 - hebt Prognose für 2022 an

Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland für 2021 gesenkt, die Vorhersage für 2022 aber deutlich angehoben. Die Ökonomen erwarten für dieses Jahr nun 3,3 Prozent Wachstum und damit 0,4 Prozentpunkte weniger als noch im März. Dafür erhöhten sie ihre Vorhersage für das kommende Jahr um 1,1 Punkte auf 4,3 Prozent. "Kurzfristig dämpfend wirken vor allem die Engpässe bei der Lieferung von Vorprodukten", erklärte der Leiter der Ifo-Prognosen, Timo Wollmershäuser.

IMK: Wirtschaftsboom fast 20 Mal wahrscheinlicher als Rezession

Die Erholung der deutschen Wirtschaft von der Coronavirus-Krise setzt sich fort, die Aussichten auf einen sehr kräftigen Aufschwung in diesem Jahr haben sich zuletzt weiter verbessert. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Die Wahrscheinlichkeit für ein deutlich überdurchschnittliches Wachstum, die der Indikator als "Boomwahrscheinlichkeit" ausweise, sei aktuell fast 20 Mal so hoch wie das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft demnächst in eine Rezession geraten könnte, hob das Institut hervor.

Chinas Industrieproduktion steigt im Mai wie erwartet

Chinas Industrieproduktion ist im Mai wie erwartet gewachsen. Nach Mitteilung der Statistikbehörde nahm sie gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent zu und lag um 8,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das entsprach den Prognosen der von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte. Die Anlageinvestitionen in den Städten stiegen allerdings nur mit einer Jahresrate von 15,4 Prozent, während Analysten einen Zuwachs von 16,6 Prozent erwartet hatten.

Chinas Immobilieninvestitionen wachsen langsamer

Die Immobilieninvestitionen in China sind im Mai langsamer gewachsen. Nach Mitteilung der Statistikbehörde stiegen sie im Zeitraum Januar bis Mai um 18,3 Prozent, verglichen mit einem Plus von 21,6 Prozent im Zeitraum Januar bis April. Die Neubaubeginne gingen stärker zurück, wobei die Baubeginne gemessen an der Fläche um 6,9 Prozent stiegen, verglichen mit dem Anstieg von 12,8 Prozent in den ersten vier Monaten des Jahres.

Altmaier und BDI gegen Freigabe von Corona-Impfstoffpatenten

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier lehnt erneut den US-amerikanischen Vorstoß zur Freigabe von Corona-Impfstoffpatenten ab. Solch eine Freigabe würde den Zugang von Entwicklungsländern zu Impfstoffen nicht erleichtern. Auch würde es Unternehmen die Anreize zur Entwicklung zukünftiger Impfstoffe und neuer Produkte reduzieren, warnte der CDU-Politiker. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sieht eine generelle Freigabe ebenfalls kritisch.

Deutsche Rüstungsexportgenehmigungen fallen 2020 um 38 Prozent

Deutschland hat im vergangenen Jahr deutlich weniger Rüstungsexporte genehmigt als im Rekordjahr 2019. Die von der Bundesregierung erteilten Rüstungsexportgenehmigungen fielen im Jahr 2020 um 38 Prozent auf 5,82 Milliarden Euro nach 8,01 Milliarden Euro im Jahr zuvor, teilte das Bundeswirtschaftsministerium in seinem Rüstungsexportbericht 2020 mit. Dieser wurde zuvor vom Bundeskabinett beraten.

Spitzenverbände der Wirtschaft gründen transatlantische Initiative

Die vier deutschen Spitzenverbände der Wirtschaft haben eine gemeinsame Initiative gegründet, die Schwung in die transatlantischen Beziehungen bringen soll. Diese Transatlantic Business Initiative (TBI) setzt sich für eine Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und der EU sowie den USA und Kanada ein.

Kreise: EU-Staaten heben Reisebeschränkungen für US-Touristen auf

US-Touristen können in Kürze wieder leichter in die Europäische Union einreisen. Die Botschafter der EU-Staaten einigten sich laut Kreisen am Mittwoch darauf, die wegen der Corona-Pandemie verhängten Reisebeschränkungen für die USA und sieben weitere Drittstaaten und Gebiete aufzuheben. Das gilt demnach auch für nicht Geimpfte.

Studie: Lebenssituation junger Europäer verschlechtert sich durch Pandemie

Die Lebenssituation junger Menschen in Europa hat sich durch die Corona-Pandemie offenbar deutlich verschlechtert. Laut der am Mittwoch in Berlin vorgestellten fünften TUI-Jugendstudie "Junges Europa" veränderte sich das Leben für 52 Prozent der unter 26-Jährigen in der Krise zum Schlechteren. In Deutschland stimmten dieser Aussage 46 Prozent der Befragten zu, in Griechenland waren es sogar 65 Prozent.

EU-Länder beschließen Belarus-Sanktionen wegen erzwungener Ryanair-Landung

Die EU-Staaten haben weitere Sanktionen gegen Belarus wegen der erzwungenen Landung eines Ryanair-Flugzeugs beschlossen. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus EU-Kreisen erfuhr, belegt die EU wegen des Vorfalls sieben Verantwortliche mit Einreise- und Vermögenssperren. Darüber hinaus beschlossen die EU-Botschafter, wegen der Unterdrückung der Opposition gegen 71 weitere Vertreter aus Belarus Sanktionen zu verhängen.

Giffey verteidigt Festhalten an Spitzenkandidatur in Berlin

Die SPD-Politikerin Franziska Giffey hat ihre Entscheidung verteidigt, trotz des Rücktritts als Bundesfamilienministerin im Mai Spitzenkandidatin ihrer Partei für die Wahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin zu bleiben. Sie habe immer gesagt, als Ministerin die Konsequenzen zu ziehen, sollte der Doktortitel wegfallen, sagte Giffey am Dienstag in der Sendung "Frühstart" von RTL und ntv. "Ich habe aber auch gesagt, ich gebe in Berlin mein Wort: Egal was passiert, ich stehe hier zur Verfügung."

Brite Khan als neuer Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs vereidigt

Der Brite Karim Khan ist als neuer Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) vereidigt worden. Der 51-Jährige legte vor dem Gericht in Den Haag am Mittwoch den Amtseid ab. Auf den früheren Menschenrechtsanwalt warten große Herausforderungen, unter anderem stehen Ermittlungen zum israelisch-palästinensischen Konflikt, zu möglichen Kriegsverbrechen von US-Soldaten in Afghanistan und zu den Morden im Zuge des Anti-Drogenkriegs auf den Philippinen an.

Castillo nach Auszählung aller Stimmen bei Präsidentschaftswahl in Peru vorne

Neun Tage nach der Präsidentschaftswahl in Peru liegt der linksgerichtete Pedro Castillo nach Auszählung aller Stimmen knapp vor der Rechtspopulistin Keiko Fujimori. Der 51-Jährige kam mit einem Vorsprung von etwa 44.000 Stimmen auf 50,12 Prozent, Fujimori auf 49,87 Prozent, wie die Wahlkommission am Dienstag mitteilte. Fujimori hat allerdings die Annullierung von zehntausenden Stimmen beantragt. Die Wahlbehörden prüfen den Antrag noch.

+++ Konjunkturdaten +++

CHINA

Einzelhandelsumsatz Mai +12,4% gg Vorjahr

Einzelhandelsumsatz Mai +0,81% gg Vormonat

USA

MBA Market Index Woche per 11. Juni +4,2% auf 672,4 (Vorwoche: 645,4)

MBA Purchase Index Woche per 11. Juni +1,6% auf 266,3 (Vorwoche: 262,1)

MBA Refinance Index Woche per 11. Juni +5,5% auf 3.026,6 (Vorwoche: 2.869,2)

DJG/DJN/AFP/hab

(END) Dow Jones Newswires

June 16, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)