Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Sentix-Konjunkturindex Deutschland steigt im Januar erneut

Der Sentix-Konjunkturindex für Deutschland ist im Januar zum dritten Mal in Folge gestiegen. Laut Mitteilung des Beratungsunternehmens erhöhte er sich auf minus 16,5 (Dezember: minus 20,3) Punkte. Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage stieg auf minus 18,0 (minus 18,3) und der Index der Erwartungen auf minus 15,0 (minus 22,3). Es war jeweils der dritte Anstieg in Folge. "Es keimt Hoffnung auf, dass eine schwere Rezession verhindert werden kann", schreibt Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy in der Veröffentlichung.

Eurozone-Arbeitslosenquote verharrt im November auf Tiefstand

Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone hat sich im November trotz einer drohenden Rezession stabil entwickelt. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, verharrte die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vormonat auf dem historischen Tief von 6,5 Prozent. Die Quote ist die niedrigste seit Beginn der Aufzeichnungen von Eurostat im April 1998. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten diese Quote prognostiziert.

IW: Fast 40 Prozent der Betriebe erwartet Rückgang der Geschäftstätigkeit

Fast vier von zehn Unternehmen rechnen einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge für 2023 mit einem Rückgang ihrer Geschäftstätigkeit. Die Unternehmen in Deutschland blicken demnach aufgrund der angespannten geopolitischen Lage, weltweiter Energie- und Rohstoffprobleme und der hohen Inflation erheblich pessimistischer in die Zukunft. Dabei prognostiziert die Bauwirtschaft eine "ernste Rezession" und auch in der Industrie dominieren laut IW die Pessimisten. "Die verschlechterten Produktionserwartungen für 2023 sind in allen Wirtschaftsräumen nahezu gleichermaßen zu beobachten", erklärte das IW zu seiner Umfrage vom November.

HDE: Sanfter Aufwind für die Verbraucherstimmung

Zu Beginn des neuen Jahres bleibt die Verbraucherstimmung in Deutschland nach einer Erhebung des Handelsverbandes Deutschland (HDE) im Aufwind. Das Konsumbarometer des Verbandes legte den dritten Monat in Folge zu und stieg im Januar auf 88,54 Punkte von 87,80 Zählern im Dezember. "Insbesondere die zuletzt optimistischeren Konjunkturaussichten scheinen zur Aufhellung beizutragen", erklärte der HDE. Die Stimmung verbessere sich allerdings weiterhin nur in kleinen Schritten und liege im Mehrjahresvergleich noch immer auf niedrigem Niveau.

Wirtschaftsministerium erwartet Lieferungen von Erdöl aus Kasachstan

Das Bundeswirtschaftsministerium zeigt sich zuversichtlich, dass die Versorgung mit Öl in Ostdeutschland über die Raffinerie PCK in Schwedt gesichert ist. Ministeriumssprecherin Susanne Ungrad erklärte, dass neben polnischen Öllieferungen zusätzlich auch kasachisches Erdöl über die Pipeline Druschba nach Deutschland kommen werde. Die Bundesregierung habe dazu Gespräche mit der kasachischen Regierung geführt, die die Vertragsabschlüsse der unterschiedlichen Unternehmen mit Kasachstan politisch flankieren.

Bauindustrie fordert von SPD bei Plänen zur Infrastruktur konkrete Taten

Die Bauindustrie hat nach den SPD-Plänen zur Stärkung der Infrastruktur ein schnelles Regierungshandeln und nicht nur leere Worte gefordert. Vier von fünf Wirtschaftsunternehmen würden durch schlechte Infrastrukturen, vor allem der Straße, in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt, wie die Bauindustrie erklärte. Diese könnten sich künftig gegen den Standort Deutschland entscheiden. Am Vorabend hatte die SPD-Führung auf ihrer Klausur eine Resolution beschlossen, in der sich die Partei für "ein Comeback der Infrastrukturpolitik für das 21. Jahrhundert" starkmacht.

Verbände werfen Scholz "Etikettenschwindel" beim Mobilitätsgipfel vor

Ein Bündnis mehrerer Fahrrad- und Verkehrsverbände hat der Regierung vor dem von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstag geplanten Mobilitätsgipfel eine verfehlte Verkehrspolitik vorgeworfen und Scholz dazu aufgerufen, "die Verkehrswende als Ganzes anzugehen und zur Chefsache zu machen". Der Gipfel sei ein Beleg dafür, "dass die Verkehrswende noch nicht im Kanzleramt angekommen ist", denn zu dem Treffen seien fast ausschließlich Vertreter der Automobilbranche eingeladen.

Esken: Deutsche Infrastruktur ist nicht modern und digital genug

Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken hat deutliche Verbesserungen für die deutsche Infrastruktur gefordert und dafür vor allem schnellere Verfahren angemahnt. "Wir haben ehrlicherweise gerade bei der Infrastruktur in den letzten Jahren einen ziemlichen Dornröschenschlaf gehabt, wir haben vieles liegen lassen, was gemacht hätte werden müssen unter 16 Jahren unionsgeführter Regierung", sagte Esken im ZDF-Morgenmagazin.

Frachtschiff "M/V Glory" im Suezkanal wieder freigeschleppt

Das im Suezkanal auf Grund gelaufene Schiff "M/V Glory" ist wieder freigeschleppt worden. Der Verkehr auf dem vielbefahrenen Kanal sei nicht beeinträchtigt gewesen, teilte die Kanalbehörde mit. Der Unfall weckte Erinnerungen an die tagelange Blockade des Suezkanals durch das Containerschiff "Ever Given" im März 2021. Durch den Kanal verläuft rund 10 Prozent des weltweiten Seehandels.

Hunderte Festnahmen nach Erstürmung von Brasiliens Kongress

Nach der Erstürmung des brasilianischen Kongresses und anderer Amtsgebäude durch Anhänger von Ex-Präsident Jair Bolsonaro haben die Justizbehörden unter Hochdruck Ermittlungen zu den Hintergründen eingeleitet. Bis Sonntagabend meldete die Bundespolizei mindestens 300 Festnahmen. Die Generalstaatsanwaltschaft forderte umfassende Aufklärung zu den Drahtziehern und Verantwortlichen der Angriffe.

+++ Konjunkturdaten +++

Schweiz/SNB: Währungsreserven Dez 784,006 Mrd CHF

Schweiz/SNB: Währungsreserven betrugen im Nov 791,193 Mrd CHF

Mexiko Verbraucherpreise Dez +0,38% (PROG: +0,42%) gg Vm

Mexiko Kernrate Verbraucherpreise Dez +0,65% (PROG: +0,66%) gg Vm

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

January 09, 2023 07:30 ET (12:30 GMT)