Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Höchster Anstieg der Großhandelspreise seit 1974

Die Verkaufspreise im deutschen Großhandel sind im Jahresdurchschnitt 2021 um 9,8 Prozent gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, hatte es einen höheren Anstieg zuletzt 1974 im Rahmen der ersten Ölpreiskrise gegeben; damals erhöhten sich die Großhandelspreise um 12,9 Prozent. Insbesondere die Preissteigerungen im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen (32,0 Prozent) sowie mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (44,3 Prozent) hatten im Jahr 2021 einen entscheidenden Einfluss auf die Jahresrate.

Staatsdefizit nach drei Quartalen bei 160,4 Milliarden Euro

Die Corona-Krise hat dem deutschen Staat in den ersten drei Quartalen 2021 ein hohes Defizit beschert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, ergab sich ein kassenmäßiges Finanzierungsdefizit von 160,4 Milliarden Euro. In den ersten drei Quartalen 2020 hatte das Finanzierungsdefizit des Öffentlichen Gesamthaushalts 157,1 Milliarden Euro betragen, während im gleichen Zeitraum 2019 noch ein Finanzierungsüberschuss von 18,8 Milliarden Euro realisiert werden konnte.

Ifo-Institut: Kurzarbeit steigt in Deutschland

Die Zahl der Kurzarbeitenden in Deutschland ist nach Angaben des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung kräftig gestiegen. Im Dezember nahm sie auf 879.000 Menschen von revidiert 712.000 im Vormonat zu. Das seien nun 2,6 Prozent der Beschäftigten, nach 2,1 Prozent im November, schätzte das Institut aufgrund seiner Umfragen und der Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. "Die wachsenden Corona-Zahlen vergrößerten insbesondere die Kurzarbeit im Gastgewerbe und im Einzelhandel", sagte Ifo-Forscher Sebastian Link.

Hotelbranche in Deutschland erholt sich von Corona-Krise

Die deutsche Hotelbranche erholt sich zusehends von der Corona-Krise. Die Beherbergungsbetriebe verbuchten im November 24,6 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Das waren 165,5 Prozent mehr als im November vor einem Jahr, als aufgrund der Corona-Pandemie ein Beherbergungsverbot für private Übernachtungen galt.

Chinas Inflation steigt im Dezember langsamer als erwartet

In China sind sowohl der Verbraucherpreisindex als auch die Erzeugerpreise im Dezember langsamer gestiegen als erwartet. Der chinesische Verbraucherpreisindex stieg gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozent, verglichen mit einem Anstieg von 2,3 Prozent im November. Ökonomen hatten ein Plus von 1,6 Prozent geschätzt. Im Jahr 2021 verzeichneten die chinesischen Verbraucherpreise einen Anstieg um 0,9 Prozent, wie das Statistikamt mitteilte.

Steuerzahlerbund geht von jährlich 50 Mrd Euro Kosten für Klimaschutz aus

Die Klimaschutzpläne der neuen Bundesregierung könnten zu Mehrkosten von jährlich bis zu 50 Milliarden Euro führen. Davor hat der Präsident des Bunds der Steuerzahler, Reiner Holznagel, gewarnt. "Ich fürchte, auf uns Steuerzahler kommt jährlich ein zweistelliger Milliardenbetrag zu", sagte Holznagel zur Bild-Zeitung. Damit Klimaschutz auch wirklich gelinge, müsse auf der Kostenseite mit offenen Karten gespielt werden. "Deshalb mein Appell: Wir brauchen seriöse Preisschilder für einzelne Maßnahmen und eine kritische Überprüfung, ob erklärte Ziele überhaupt erreicht werden können.

Davos: Ungleiche Impfstoffverteilung bedroht Kampf gegen Klimawandel

Der ungleiche Zugang zu Corona-Impfstoffen gefährdet nach Einschätzung des Weltwirtschaftsforums (WEF) die Zusammenarbeit im Kampf gegen globale Herausforderungen wie den Klimawandel. In seinem Bericht zu den globalen Risiken weist der Ausrichter des jährlichen Weltwirtschaftsforums im Schweizer Skiort Davos auf die wachsende Kluft zwischen Ländern mit hohen und solchen mit niedrigen Impfquoten hin.

Frankreich sieht Atom-Gespräche mit Iran wegen fehlender Fortschritte in Gefahr

Frankreich sieht die Atom-Gespräche mit dem Iran wegen bislang fehlender Fortschritte ernsthaft in Gefahr. "Die Gespräche laufen, aber sie sind nach unserer Auffassung langsam, zu langsam", sagte Außenminister Jean-Yves Le Drian in einer Parlamentsanhörung. Dies "beeinträchtigt die Möglichkeit, innerhalb eines realistischen Zeitrahmens eine Lösung zu finden, welche die Interessen aller Beteiligten respektiert".

Taiwan vergibt Kredite an litauische Firmen wegen Streits mit China

Taiwan hat vom diplomatischen Streit mit China stark betroffenen litauischen Unternehmen weitere finanzielle Hilfe in Aussicht gestellt. Die Regierung in Taipei kündigte die Vergabe von Krediten in Gesamthöhe von einer Milliarde Dollar (880 Millionen Euro) für Projekte an, "die der industriellen Entwicklung zwischen Taiwan und Litauen zugute kommen können". Vergangene Woche hatte sie bereits einen rund 176 Millionen Euro umfassenden Investitionsfonds für das baltische Land aufgelegt.

Nordkorea meldet erneut Test von Hyperschall-Rakete

Nordkorea hat nach eigenen Angaben zum zweiten Mal innerhalb einer Woche erfolgreich eine Hyperschall-Rakete getestet. Die Rakete habe einen "Hyperschall-Gleitsprengkopf" getragen, der "ein 1000 Kilometer entferntes Ziel präzise traf", erklärte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. "Durch die abschließenden Testschüsse wurde die hervorragende Manövrierfähigkeit des Hyperschall-Gleitflugkörpers noch deutlicher bestätigt", hieß es weiter.

+++ Konjunkturdaten +++

Japan/Leistungsbilanz Nov nsb Überschuss 897,3 Mrd JPY (PROG: Überschuss 585 Mrd JPY)

Japan/Leistungsbilanz Nov nsb Überschuss 897,3 Mrd JPY; -48,2% gg Vj

DJG/DJN/AFP/apo

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January 12, 2022 03:00 ET (08:00 GMT)