WAGENINGEN (dpa-AFX) - Weltweit verwandeln rund 16 000 Entsalzungsanlagen ungenießbares Salzwasser in Trinkwasser. Dabei fallen allerdings deutlich mehr problematische Rückstände an als angenommen, berichtet ein internationales Forscherteam im Fachmagazin "Science of the Total Environment". Die Menge an umweltschädlicher, mit Chemikalien belasteter Salzlauge sei etwa 50 Prozent höher als bislang vermutet. Es sei dringend nötig, bessere Behandlungsverfahren für die Rückstände zu entwickeln, um eine Belastung der Umwelt zu vermeiden und die Kosten der Entsorgung zu senken. Nur dann lasse sich die Trinkwasser-Versorgung heutiger und künftiger Generationen sicherstellen, schreiben die Wissenschaftler um Seong-mu Kang vom kanadischen Ableger der United Nations University (Ontario).

Insbesondere in Regionen mit Wasserknappheit sind Menschen auf Trinkwasser aus Entsalzungsanlagen angewiesen. "Etwa 1,5 bis 2 Milliarden Menschen leben in Gegenden mit Wassermangel, in denen zumindest in Teilen des Jahres die verfügbaren Ressourcen nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken", sagt Vladmir Smakhtin, einer der beteiligten Wissenschaftler. Das Team hatte in der von den Vereinten Nationen unterstützten Studie zunächst in vorhandenen Datenbanken die Zahl derzeit betriebener Entsalzungsanlagen ermittelt. Zudem prüften die Forscher, wie viel Trinkwasser diese Anlagen produzieren und welche Mengen an Rückständen dabei anfallen./fm/DP/jha