LONDON (dpa-AFX) - Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich zum Ende des vergangenen Jahres leicht verbessert. Der vom Forschungsunternehmen Markit erhobene Einkaufsmanagerindex stieg im Monatsvergleich um 0,3 Punkte auf 50,9 Zähler, wie Markit nach einer zweiten Erhebungsrunde am Montag in London mitteilte. In einer Erstschätzung wurde noch eine Stagnation ermittelt. Der Anstieg erfolgt von niedrigem Niveau aus.

Markit-Chefökonom Chris Williamson sprach von einem der schwächsten Quartale für die Eurozone seit 2013. Die Kluft zwischen Industrie und Dienstleistern ist nach wie vor groß: Die Stimmung in der Industrie hat sich nach Daten von vergangener Woche von Schrumpfungsniveau aus sogar noch etwas eingetrübt. Dagegen verbesserte sich die ohnehin bessere Dienstleisterstimmung etwas und stützte die Gesamtstimmung.

Ausschlaggebend für diese Divergenz ist der Handelssektor. Während die Dienstleistungsbranche binnenorientiert ist, hängt der Industriesektor stark vom Export ab. Die Ausfuhren werden seit längerem belastet durch die zahlreichen Handelskonflikte, insbesondere durch den Handels- und Technologiestreit zwischen den USA und China.

Markit erwartet deshalb für das Schlussquartal 2019 ein schwaches Wachstum von etwa 0,1 Prozent. Die anhaltende Misere der Industrie belaste die Wirtschaft enorm, sagte Markit-Ökonom Williamson. Die Dienstleister hielten sich dagegen wacker.

^Region/Index Dezember Prognose Erstschätzung Vormonat

EURORAUM

Gesamt 50,9 50,6 50,6 50,6

Verarb. Gew. 46,3 45,9 45,9 46,9

Dienste 52,8 52,4 51,4 51,9

DEUTSCHLAND

Verarb. Gew. 43,7 43,4 43,4 44,1

Dienste 52,9 52,0 52,0 51,7

FRANKREICH

Verarb. Gew. 50,4 50,3 50,3 51,7

Dienste 52,4 52,4 52,4 52,2

Italien

Verarb. Gew. 46,2 47,2 --- 47,6

Dienste 51,1 50,9 --- 50,4

Spanien

Verarb. Gew. 47,4 47,0 --- 47,5

Dienste 54,9 53,9 --- 53,2°

(Angaben in Punkten)

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