Mittwoch, 22. Januar 2020

Milchwirtschaft in alpinen Regionen absichern

Petschar präsentiert neuem EU-Kommissar Forderungen der Milchwirtschaft

'In Österreich hat die Milchwirtschaft mit ca. 27.000 Milchbauern traditionell einen hohen Stellenwert und ist ein wichtiger Kulturträger. Sie ist bekannt für ihre Qualitätsstrategie, die Produktion hochwertiger Lebensmittel, sie ist im internationalen Vergleich sehr klein strukturiert, sie hat den höchsten Bioanteil, sie hat mit Heumilch, Gentechnikfreiheit und regionalen Produkten Qualitätsschienen entwickelt und erreicht die EU-weit besten Klimaschutzwerte. Die Milchwirtschaft stellt gerade in den Bergregionen eine Schlüsselbranche dar, die neben der Lebensmittelproduktion und Beschäftigungsaspekten durch die Pflege der Kulturlandschaft und den Erhalt des Grünlands wichtige zusätzliche Leistungen für die österreichische Gesellschaft erbringt', erklärte der Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter Helmut Petschar in einer Aussprache mit den neuen EU Agrarkommissar Janusz Wojciechowski bei einem Zusammentreffen in Wien.

Die Vorstellung des Green Deals durch die neue EU Kommissionspräsidentin wird positiv gesehen, zumal auch die österreichische Milchwirtschaft im Bereich Nachhaltigkeit besondere Akzente setzt. Es muss dabei gewährleistet werden, dass in der kommenden Ausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik und der weiteren Rahmenbedingungen eine nachhaltige Milchwirtschaft eine besondere Unterstützung erhält, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Diese muss auch den regionalen Bedürfnissen und Möglichkeiten entsprechend ausgestaltet werden und eine positive Entwicklung fördern.

Notwendig ist daher vor allem ein Ausgleich der Nachteile der Bewirtschaftung in Berg- und benachteiligten Regionen, eine Abgeltung der zusätzlich erbrachten Leistungen des Sektors, ebenfalls ein Ausgleich für die Erschwernisse im Bereich der Logistik sowie in der Be- und Verarbeitung, zumal Wertschöpfung nur über verarbeitete Produkte erzielt werden kann. Die kleinstrukturierte Milchwirtschaft in benachteiligten und Bergregionen muss zudem höhere Aufwendungen und Kosten tragen um den modernen Tierwohlauflagen und Vorgaben zur Umsetzung der Bioverordnung zu entsprechen, hier gilt es auf eine praktikable Umsetzung zu achten und Unterstützungsmaßnahmen vorzusehen.

Ein besonderes Problem für die österreichische Milchwirtschaft ist die hohe Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel, welche zu einer nachteiligen Entwicklung für Landwirte und Verarbeiter führt. Hier sind weitere Maßnahmen zur Verbesserung erforderlich. Der Weg der Qualitätsproduktion sollte einen besonderen Fokus der kommenden EU-Agrarpolitik darstellen, ebenfalls eine verbesserte Herkunftskennzeichnung.

'Bei internationalen Handelsabkommen ist darauf zu achten, dass für die europäische Milchwirtschaft neue Exportmöglichkeiten entstehen und die EU-Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsstrategie nicht durch Importe, welche den hohen Standards der EU nicht entsprechen, gefährdet wird', ergänzte Petschar.

Rückfragehinweis:
Mag. DI Johann Költringer
VÖM - Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter
Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1 - 1020 Wien
Tel: +43/1/90 664 - 2558
Email: voem@netway.at

VOEM - Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter veröffentlichte diesen Inhalt am 22 Januar 2020 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 22 Januar 2020 11:30:02 UTC.

Originaldokumenthttp://voem.or.at/index.php?id=31&no_cache=1&tx_news_pi1[news]=142&tx_news_pi1[controller]=News&tx_news_pi1[action]=detail&cHash=f262046939862a4b99c4c742ec74c260

Public permalinkhttp://www.publicnow.com/view/438B1023414915F88C83F9E1CC04EC1DB3EB219B