HAMBURG (dpa-AFX) - Die Halbierung der erlaubten Fangmenge für Hering 2021 ist nach Ansicht des Deutschen Fischerei-Verbandes eine Katastrophe für die deutschen Fischer. Die Quote werde damit im vierten Jahr in Folge abgesenkt, sagte ein Sprecher am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Seit 2017 sei sie um 94 Prozent gesenkt worden. Das treffe besonders die Fischer in Mecklenburg-Vorpommern sehr hart, die mehr vom Hering abhängig seien als ihre Berufskollegen in Schleswig-Holstein.

Der Verbandssprecher kritisierte weiter, die Senkung der Heringsquote gehe einseitig zu Lasten der deutschen Fischer. So sei im vorigen Jahr die Fangquote im Kattegat und Skagerrak mit 16 Prozent weit weniger stark reduziert worden als in der westlichen Ostsee mit 65 Prozent, obwohl es sich um ein und denselben Heringsbestand handele. Davon hätten die Fischer Schwedens, Dänemarks und Norwegens profitiert. Die Fangquoten für diese Gebiete werden mit denen für die Nordsee erst im Dezember festgelegt.

Als positiv wertete der Fischerei-Verband die leichte Erhöhung der Dorschfangquote um fünf Prozent. "Wir sind froh, dass sich der Rat an der wissenschaftlichen Empfehlung und nicht am Kommissionsvorschlag orientiert hat", sagte der Sprecher. Der EU-Kommission zufolge sollte sie 2021 in der westlichen Ostsee um 11 Prozent sinken, während Wissenschaftler mit einer Erholung rechneten./ubs/DP/jha