"Wir alle verlieren den Kampf gegen den Klimawandel", erklärte Francois Villeroy de Galhau in einer am Montag veröffentlichten Schrift der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Die Zunahme und Intensität extremer Wetterereignisse könnte unumkehrbare finanzielle Verluste auslösen, warnte er. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat eine Überprüfung der geldpolitischen Strategie der Euro-Notenbank angekündigt. Dabei soll auch untersucht werden, welchen Beitrag die EZB im Kampf gegen den Klimawandel leisten kann.

Villeroy zufolge sollte die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Vorschriften für zulässige Sicherheiten überarbeiten, denen Geschäftsbanken für Zentralbank-Kredite unterliegen. Zudem sollten aus seiner Sicht der Klimawandel und damit verbundene Risiken in allen Konjunktur-Prognosen der Euro-Notenbank berücksichtigt werden. Überlegungen, die EZB solle im Rahmen ihrer Wertpapier-Kaufprogramme vor allem "grüne" Anleihen erwerben, lehnte das EZB-Ratsmitglied hingegen ab.

Auch Bundesbank-Präsident Jens Weidmann sprach sich unlängst gegen Vorschläge aus, die EZB solle bei ihren Anleihenkäufen umweltpolitische Ziele verfolgen. Die Käufe müssten sich nach dem Grundsatz der Marktneutralität richten. Eine Geldpolitik, die unweltpolitische Ziele anstrebe, läuft aus seiner Sicht Gefahr, sich zu übernehmen.