Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones)--Das Auswärtige Amt will die Bearbeitung von Visaanträgen für ausländische Facharbeiter beschleunigen. Am Montag wurde das Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten (BfAA) in Brandenburg an der Havel von Außenminister Heiko Maas eröffnet. Dieses soll den Auslandsvertretungen Deutschlands die Bearbeitung der Anträge erleichtern.

"Natürlich erhoffen wir uns, mit der Zentralisierung von Visabearbeitungsprozessen natürlich auch eine Beschleunigung der Verfahren zu erzielen ", erklärte Maas auf einer virtuellen Pressekonferenz. Die Regierung habe mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz die Grundlage gelegt, wie dieser Prozess ausgestaltet werden könne. "Wenn es (…) aufgrund der Pandemie zu Einschränkungen kam, dann bleibt der Erhalt unserer Wettbewerbsfähigkeit, was die Zuwanderung von Fachkräften angeht, nach wie vor ein großes Thema für uns auch."

Wie bisher startet der Prozess des Visaantrags von ausländischen Fachkräften weiterhin an der jeweiligen Botschaft. Neu sein nun, dass die Anträge komplett nach Deutschland digital übermittelt werden und sie dann auch von Deutschland aus in der Behörde bearbeitet werden könnten. "Das entlastet nicht nur die Auslandsvertretungen, sondern erlaubt uns auch Personal und Kapazitäten dort einzusetzen wo sie eben am dringendsten benötigt werden", so Maas.

Auf dem westlichen Balkan, wo die Wartezeiten sehr lang seien, hätten zudem bereits die Außenwirtschaftskammern Aufgaben übernommen bei der Bearbeitung von Visaanträgen.

Insgesamt erhofft sich das Auswärtige Amt, dass Visaanträge nicht nur nach dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Zukunft schneller bearbeitet werden können, sondern dass sich die langen Wartezeiten für Termine in den Visastellen auch an anderer Stelle deutlich reduzieren lassen.

Zunächst sollen 80 Mitarbeiter in der Behörde arbeiten, von denen rund die Hälfte in Brandenburg und der Rest in Berlin sitzen, so Maas. Etwa 40 Prozent der Beschäftigten würden aus dem diplomatischen Dienst kommen. Mittelfristig sollen in dem Bundesamt 320 Mitarbeiter beschäftigt sein, von denen gut die Hälfte in Brandenburg arbeiten soll. Bis 2025 soll das BfAA auf 700 bis 1000 Mitarbeiter aufwachsen, bei der dann die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten auch in Brandenburg/Havel ihre Büros haben sollen.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/jhe

(END) Dow Jones Newswires

January 04, 2021 05:56 ET (10:56 GMT)