Scoring: auch der Wohnort entscheidet

Wie genau die SCHUFA die Bonität ermittelt, gibt die Auskunftei nicht bekannt. Daher fordern Verbraucherschützer schon seit vielen Jahren mehr Transparenz. Bekannt ist jedoch, dass neben den Faktoren, die tatsächlich etwas mit der Bonität zu tun haben, wie beispielsweise Mahnbescheide, auch andere Punkte den Wert beeinflussen, die eigentlich nichts mit dem Zahlungsverhalten zu tun haben. Dieser Vorgang wird als Komplett-Scoring bezeichnet. Einfließende Faktoren sind unter anderem:

das Alter

der Wohnort

das Geschlecht

Daten aus sozialen Netzwerken

Es kann also durchaus sein, dass ein Kredit abgelehnt wird, nur weil im Nachbarhaus oder in der Wohngegend Menschen leben, die überschuldet sind.

 
Falsche Daten können das Scoring beeinflussen

Menschen sind nicht davor geschützt, dass auch falsche Informationen in das Scoring einfließen. Solche Fehler kommen häufiger vor, als die meisten Verbraucher denken. Auch falsche SCHUFA-Eintragungen beeinflussen die Bonität negativ. Spätestens dann, wenn ein Kredit aus unerklärlichen Gründen abgelehnt wird, sollten Verbraucher stutzig werden. Fehlerhafte Eintragungen können jedoch recht einfach bereinigt werden. Damit der Verbraucher solche Fehlinformationen überhaupt bemerkt, raten Verbraucherschützer dazu, regelmäßig eine Auskunft über die eigene Kreditwürdigkeit einzuholen, zum Beispiel beim Score Kompass. Das ist kostenlos und sollte mindestens einmal im Jahr durchgeführt werden.


 
Die Grünen haben übrigens im vergangenen Jahr einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der die Bonitätsprüfung und das Scoring neu regeln soll. Dabei fordern die Grünen, dass Auskunfteien wie die SCHUFA in das Scoring künftig keine „Daten, die diskriminierungsgeeignet oder nicht bonitätsrelevant“ sind, einbeziehen dürfen.

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