(Reuters) - In Russland wird der Spionage-Prozess gegen den US-Reporter Evan Gershkovich am Donnerstag fortgesetzt.

Ursprünglich wäre die nächste Anhörung am 13. August gewesen. Nach Angaben des Gerichts wurde der Termin auf Antrag der Verteidigung vorgezogen.

Das Gericht teilte mit, die Anhörung werde unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Erst bei einer Urteilsverkündung habe die Presse wieder Zugang zu Gershkovich. Dem Korrespondenten des "Wall Street Journals" wird vorgeworfen, für den US-Geheimdienst CIA Informationen über ein russisches Rüstungsunternehmen beschafft zu haben, das Panzer für den Ukraine-Krieg herstellt. Der Reporter, seine Zeitung und die US-Regierung weisen dies zurück.

Gershkovich wurde am 29. März 2023 vom Inlandsgeheimdienst FSB in Jekaterinburg im Ural festgenommen. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine Freiheitsstrafe bis zu 20 Jahren. Präsident Wladimir Putin hatte erklärt, Russland sei für einen Gefangenenaustausch mit den USA offen. Es habe bereits Kontakte dazu gegeben. Die USA werfen Russland eine "Geiseldiplomatie" vor, um Druck auszuüben und russische Häftlinge im Westen freizubekommen. Der Ausschluss der Öffentlichkeit ist bei Spionage- oder Hochverratsprozessen in Russland üblich.

(Reuters-Bericht, bearbeitet von Elke Ahlswede, redigiert von Thomas Seythal. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)