Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zu Energiethemen, -versorgung und -sicherheit in Deutschland:


Windkraft-Ausbau verfehlt Regierungsziele - Bericht 

Der Ausbau der Windkraft in Deutschland lag 2023 deutlich hinter den Zielen der Ampel-Koalition zurück. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des CDU-Bundestagsabgeordneten Christoph Ploß hervor, aus der Der Spiegel zitiert. Darin heißt es: "Nach vorläufigen Angaben der Bundesnetzagentur wurden im Jahr 2023 in Deutschland Windenergieanlagen an Land mit einer Gesamtleistung von 3,4 Gigawatt (GW) zugebaut sowie ein Windpark auf See in der Ostsee mit einer Leistung von 0,3 GW." Bundeskanzler Olaf Scholz hatte angekündigt, bis 2030 sollten allein an Land "im Schnitt vier bis fünf Windräder pro Tag" hinzukommen, damit 2030 das Ziel einer Leistung von rund 115 Gigawatt pro Jahr erreicht werden könne. Um das Ziel von insgesamt 145 Gigawatt an Land und auf See zu schaffen, müssten statt der im vergangenen Jahr realisierten 3,7 GW jährlich 10 GW Leistung zugebaut werden. "Kernkraftwerke abschalten und Ausbauziele bei den Erneuerbaren verfehlen: Die Ampel-Koalition macht in der Energiepolitik so ziemlich alles falsch, was man falsch machen kann", meint CDU-Mann Ploß.


Verband: Bundesregierung streicht Fördergelder bei wichtigen Zukunftsthemen 

Die jüngsten Sparbeschlüsse der Bundesregierung drohen die notwendige Molekülwende zu stoppen, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat, wie der Wirtschaftsverband Fuels und Energie kritisierte. Wichtige Maßnahmen zur Etablierung erneuerbarer flüssiger und gasförmiger Energieträger und chemischer Einsatzstoffe fallen dem Rotstift zum Opfer. "Das ist eine Hiobsbotschaft für den Klimaschutz und den Wirtschaftsstandort Deutschland", sagte Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer "en2x - Wirtschaftsverband Fuels und Energie" und fordert eine grundsätzliche Verbesserung der Basis für Innovationen und Investitionen. Neben erneuerbarem Strom seien auch grüne Moleküle, also klimaschonende flüssige oder gasförmige Energieträger oder Grundstoffe für die chemische Industrie, in großen Mengen erforderlich, um die Klimaziele zu stemmen. Kraft- und Rohstoffe aus biogenen Rest- und Abfallstoffen sowie aus dem Power-to-Liquid-Verfahren seien von essenzieller Bedeutung, um den Treibhausgasausstoß nachhaltig zu mindern. Zusätzlich zur Stromwende ist somit auch eine Molekülwende nötig.


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January 19, 2024 08:15 ET (13:15 GMT)