Die Windenergie ist ein zentrales Element bei der Umstellung Deutschlands auf erneuerbare Energien. Berlins Ziel ist es, bis 2030 80 % des Stroms aus Wind und Sonne zu erzeugen. Dieses Ziel ist durch den Rückgang der russischen Exporte fossiler Brennstoffe nach Deutschland im vergangenen Jahr noch dringlicher geworden.

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 551 Onshore-Windkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von 2.403 Megawatt installiert, so der BWE und der Maschinenbauverband VDMA in einer gemeinsamen Erklärung.

Damit stieg die kumulierte Onshore-Kapazität bis Ende 2022 auf 58,1 Gigawatt (GW), war aber immer noch weit von dem von der Regierung für 2030 angestrebten Ziel von 115 GW entfernt.

Der Ausbau im vergangenen Jahr sei durch Ausschreibungen der Regierung in den Vorjahren gespeist worden, sagte der BWE und forderte die Regierung auf, die Projekte so schnell wie möglich hochzufahren, Platz für Turbinen zu schaffen und die Genehmigungen zu beschleunigen.

"Die bisher eingeleiteten Maßnahmen reichen nicht aus", sagte Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer von VDMA Power Systems.

Im vergangenen Jahr hat das Wirtschafts- und Klimaministerium ein Maßnahmenpaket zur Beschleunigung des Ausbaus der Windenergie an Land vorgelegt, das unter anderem einen Mindestanteil an Flächen festlegt, den jedes Bundesland für Windparks zur Verfügung stellen muss.

In Deutschland sind etwa 0,8 % der Flächen für die Onshore-Windenergie vorgesehen, wovon 0,5 % genutzt werden. Berlin will bis 2030 ein Ziel von 2% erreichen.

BWE und VDMA sagten, dass das verfügbare Ausschreibungsvolumen für Onshore-Windkraftanlagen in diesem Jahr einen Rekord von 12,84 GW erreichen wird, aber sie erwarteten, dass nur 2,7 GW bis 3,2 GW realisiert werden, wenn sich das derzeitige Tempo der Umsetzung nicht ändert.

"Vor allem der Süden muss endlich liefern und darf sich nicht länger aus der Verantwortung stehlen", sagte Hermann Albers, Chef des BWE.

Der windgepeitschte Norden Deutschlands beherbergt traditionell Windturbinen, während der Süden, der viel mehr Sonne abbekommt, sich eher für Solarenergie entschieden hat.